Martin Kind berichtet von gleich mehreren umfangreichen Eingriffen, denen er sich zuletzt unterziehen musste – und wird deutlich. Hannover 96-Aufsichtsratschef Martin Kind hatte in den vergangenen Monaten offenbar mit schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Dies erklärte der 81-Jährige am Rande des Heimspiels der Niedersachsen gegen Darmstadt 98 am Samstag (2:3). Für Kind war es der erste Stadionbesuch seit vielen Wochen. "Eigentlich war ich ja schon tot", sagte der Hauptgesellschafter von Hannover 96 mit Blick auf seine Situation zur "Neuen Presse". Er habe drei komplizierte Eingriffe am Rücken und eine Herz-Operation über sich ergehen lassen müssen, befinde sich noch immer in der Reha-Phase. Beim Eingriff am Herzen seien ihm vier Bypässe gelegt worden. Er habe längere Zeit auf der Intensivstation gelegen, "aber davon habe ich fast nichts mitbekommen". Mehr noch: "Wenn man einen Herzinfarkt hatte wie ich, dann ist man dem Tod tatsächlich relativ nahe", erklärte Kind im Gespräch mit der "Bild". Die Diagnose sei für ihn überraschend gekommen. "Ich war überzeugt davon, dass mein Herz in Ordnung ist. Aber das war ein Irrtum." Vier Bypässe seien "ja auch eine stattliche Zahl", so der 96-Chef weiter. "Es gibt viel Hoffnung bei mir" Bereits im Sommer hatte er wegen seiner gesundheitlichen Probleme das erste Saisonspiel der Hannoveraner gegen Kaiserslautern (1:0) verpasst. Beim Spiel gegen Hertha BSC im September (0:3) verließ er das Stadion nur wenige Minuten nach Anpfiff. Zwei Tage später folgte die Herz-OP. Nun müsse er den gesundheitlichen Rückstand aufholen: "Nach fünf Monaten mit Problemen geht natürlich Kondition und Kraft verloren, es gibt außerdem Muskelabbau", erklärte Kind. Dennoch sei er zuversichtlich: "Das muss alles wieder aufgebaut werden. Es gibt allerdings viel Hoffnung bei mir." Die Situation erschwert habe der Umstand, dass Kind zuvor noch nie im Krankenhaus gewesen sein. "Die vier Operationen waren schon eine Herausforderung", sagte er. Gleichzeitig betonte Kind: "Wichtig sind aber die Ergebnisse der Operationen, denn die waren erfolgreich." Für die behandelnden Ärzte hat Kind deshalb viel Lob übrig: "Was die gemacht haben und was da heute medizinisch alles möglich ist, das ist unglaublich, einfach ausgezeichnet."