Hertha BSC hat im Aufstiegsrennen schwer gepatzt. Die Berliner verloren gegen den Tabellenletzten Magdeburg. Im Frankenderby ging es nach der Pause rund. Die Siegesserie von Hertha BSC ist am Sonntagnachmittag vor heimischem Publikum gerissen. Nach zuletzt sieben gewonnenen Pflichtspielen in Folge, darunter das furiose 6:1 im DFB-Pokal gegen Kaiserslautern unter der Woche, verloren die Berliner in der 2. Bundesliga ausgerechnet gegen Schlusslicht Magdeburg mit 0:2 (0:0). Ein bitterer Patzer im Aufstiegsrennen. Parallel spielte sich in Nürnberg ein Spektakel ab. Im Frankenderby trennten sich der "Club" und Greuther Fürth mit 2:2 (0:0). Alle Tore fielen dabei nach der Pause – innerhalb von 14 Minuten. Braunschweig und Kiel spielten ebenfalls Remis. Am Ende hieß es 1:1 (1:1). Hertha BSC – 1. FC Magdeburg Magdeburgs Alexander Nollenberger (74. Minute) und Rayan Ghrieb (90.+10) brachten der Hertha die Niederlage bei. Das Team von Stefan Leitl liegt mit 26 Punkten drei Zähler hinter dem drittplatzierten SV Darmstadt 98 , ist nun Siebter. Der FCM bleibt nach dem zweiten Ligasieg nacheinander zwar Tabellenletzter, liegt mit 13 Punkten jedoch wieder in Tuchfühlung zur Konkurrenz. Im Olympiastadion musste Leitl wegen muskulärer Probleme unter anderem auf den erst 16 Jahre alten Kennet Eichhorn verzichten, der gegen Lautern zum jüngsten Torschützen in der Pokalgeschichte avanciert war. In seiner Abwesenheit vergab Fabian Reese (2.) früh die erste Großchance. In der Folge waren die Gäste die bessere Mannschaft, während die Gastgeber zu wenig Gefahr ausstrahlten. Nach der Pause kamen beide Teams mit mehr Schwung aus der Kabine. Mateusz Żukowski (48.) hatte die Magdeburger Führung auf dem Fuß, rutschte jedoch knapp an der Flanke von Falko Michel vorbei. Nachdem Hertha-Keeper Tjark Ernst zwei Chancen von Michel (52.) und Żukowski vereitelte, war Berlins Marten Winkler (63.) plötzlich frei durch – wurde jedoch im letzten Moment von Lubambo Musonda abgegrätscht. Nach einer Ecke ließ dann Nollenberger den Außenseiter jubeln. Linus Gechter (90.+1) vergab die Riesenchance zum Ausgleich, scheiterte erst an FCM-Keeper Reimann und dann am Pfosten. 1. FC Nürnberg – SpVgg Greuther Fürth Alle Tore fielen innerhalb von 14 Minuten. Luka Lotschoschwili (48.) brachte Nürnberg nach einer weitgehend ereignislosen ersten Halbzeit in Führung, die Felix Klaus (54.) postwendend egalisierte. Auch nach dem Treffer von Mohamed Zoma (57.) schlug Fürth dank Aaron Keller (61.) schnell zurück. Fürths neuer Trainer Heiko Vogel hatte im wilden 275. Frankenderby dementsprechend einen turbulenten Einstand auf der Bank. Bei der einzigen nennenswerten Szene in der ersten Hälfte entschärfte FCN-Keeper Jan Reichert einen Kopfball von Lotschoschwili aufs eigene Tor (33.). Der Georgier war beim 1:0 nach einer Flanke von Julian Justvan erneut per Kopf zur Stelle. Klaus glich auf Zuspiel von Keller aus. Die erneute Nürnberger Führung resultierte aus einem sehenswerten Solo von Zoma, dessen Schuss abgefälscht war. Noel Futkeu bereitete Kellers 2:2 vor. Nürnberg drängte auf das 3:2 und vergab einige gute Gelegenheiten. Doch die SpVgg blieb ebenso dran, Reichert rettete gegen Julian Green mithilfe des Pfostens und Klaus (jeweils 83.). Eintracht Braunschweig – Holstein Kiel Während Braunschweig trotz einiger Topchancen in der zweiten Halbzeit den zweiten Sieg in Serie verpasste, holte Kiel nach zuletzt zwei Liga-Niederlagen zumindest wieder einen Punkt. Beide Teams stecken weiter im unteren Tabellendrittel fest. Mehmet Aydin brachte die Eintracht per Handelfmeter in Führung (25.). Den Kieler Ausgleich besorgte Niklas Niehoff tief in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit (45.+6). Die zerfahrene Partie hatte zudem zwei Platzverweise zu bieten: Der Braunschweiger Lukas Frenkert (43.) sah nach einer Notbremse die Rote Karte, Holsteins Lasse Rosenboom bekam wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot (51.). Vier Tage nach dem berauschenden Pokalabend beim Hamburger SV (4:2 i.E.) boten die Kieler zu wenig, um sich im Abstiegskampf mehr Luft zu verschaffen. Mit jetzt 16 Zählern beträgt der Vorsprung auf die Braunschweiger weiterhin zwei Punkte.