Das Drittliga-Spiel zwischen 1860 München und Energie Cottbus musste für einige Minuten unterbrochen werden. Grund war ein rassistischer Vorfall. In der 3. Liga ist es beim Spiel zwischen 1860 München und Energie Cottbus zu einem rassistischen Vorfall gekommen, der eine längere Spielunterbrechung verursachte. In der 72. Minute der Partie versuchte Cottbus' Justin Butler an der Seitenlinie vergeblich einen Pass zu erlaufen. Nachdem der Ball im Aus gelandet war, regte sich Butler sichtlich auf, zunächst über das ungenaue Zuspiel seines Mitspielers. Doch plötzlich richtete sich der Ärger 24-jährigen Stürmers gegen das Publikum. Mit dem Finger zeigte er auf das Publikum und schimpfte in Richtung der Tribüne. Münchens Marvin Rittmüller, der sich in der Nähe aufhielt, stieg schnell in die Schimpftirade seines Gegenspielers mit ein und ging ebenfalls mit erhobenen Finger auf die Zuschauer zu. Fan des Stadions verwiesen Kurz darauf flogen auch schon einige Bierbecher in Richtung Butler. Schiedsrichter Konrad Oldhafer unterbrach die Partie sofort, schickte beide Mannschaften nach einigen Diskussionen Richtung Ersatzbank, wo er weitere Diskussionen mit den Mannschaftskapitänen und Trainern führte. In der Zwischenzeit war im TV-Bild zu sehen, wie ein Fan des Stadions verwiesen wurde. Der RBB berichtete im TV-Kommentar von Affenlauten gegen Butler, die Auslöser der Unterbrechung gewesen sein sollen. Auch der Stadionsprecher sprach in seiner Durchsage im Stadion von einem rassistischen Vorfall, was Pfiffe im Publikum auslöste. Der Stadionsprecher entschuldigte sich zudem für den Vorfall, aus dem 1860-Fanblock waren im Anschluss "Nazis raus"-Rufe zu hören. Nach einer Unterbrechung von rund sieben Minuten wurde die Partie schließlich fortgesetzt. Auch Butler spielte weiter, musste sich jedoch sichtlich sammeln. 1860 München gewann die Partie mit 3:0. Cottbus-Trainer wollte Spielabbruch Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz zeigte wenig Verständnis dafür, dass das Spiel fortgesetzt wurde. "Ich habe zum Schiedsrichter gesagt. 'Wir akzeptieren die Niederlage.' Er kann das Spiel abbrechen, um ein Zeichen zu setzen. Wir reden immer, aber keiner handelt. Das ist traurig für den Spieler und für alle anderen", sagte Wollitz bei MagentaTV und führte weiter aus: "Diejenige Person soll den Affen gemacht haben. Deshalb kam die Hektik auf. Es passiert immer wieder. Egal wer und egal wo: Wir haben alle nicht die Haltung, um mal ein Spiel abzubrechen." Oldhafer handelte aber entsprechend der Regel. Im deutschen Fußball wird der Drei-Stufen-Plan der Europäischen Fußball-Union (Uefa) umgesetzt. Bei rassistischen Vorfällen im Stadion sollen Schiedsrichter das Spiel zunächst kurzzeitig, bei weiteren Vorfällen länger unterbrechen oder in der dritten Stufe abbrechen.