Die Aktivrente kommt. Experten rechnen damit, dass die Wochenarbeitszeit der arbeitenden Rentner künftig zunimmt. Die neue Aktivrente wird zu einem massiven Anstieg der Wochenarbeitszeit von Rentnerinnen und Rentnern führen. "Vor allem aber gehe ich davon aus, dass die Zahl der Wochenstunden, die Rentner arbeiten, steigen wird", sagte Rentenexperte Hans Martin Hasselhorn von der Bergischen Universität Wuppertal dem Magazin "Wirtschaftswoche". Der Arbeitsforscher appellierte zugleich an die Unternehmen, die aus dem Berufsleben ausscheidende Boomer-Generation in den Betrieben zu halten. Hasselhorn rechnet damit, dass ein Drittel der künftigen Rentner-Generation "geringfügig" nebenbei arbeitet, vierzig Prozent könnten sich das zumindest vorstellen. "Bei all diesen rechne ich mit einer höheren Bereitschaft, erwerbstätig zu sein, sobald sie das Renteneintrittsalter erreicht haben – und gegebenenfalls auch mit einer Aufstockung der Wochenstunden", so der Arbeitswissenschaftler. Rentner erhalten bis zu 24.000 Euro steuerfrei Union und SPD hatten sich Mitte Oktober auf die Aktivrente verständigt. Das Gesetz sieht vor, dass Erwerbstätige nach Erreichen des Renteneintrittsalters im Monat 2.000 Euro, also im Jahr 24.000 Euro, steuerfrei aus nichtselbständiger Arbeit verdienen können. Arbeitnehmer und Arbeitgeber müssen aber Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung abführen, der Arbeitgeber auch zur Renten- und Arbeitslosenversicherung. Die Gesetzesvorlage soll nun im Bundestag beraten werden. Zum Jahreswechsel soll die Regelung in Kraft treten. Ermöglicht werden soll die Aktivrente für sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die das gesetzliche Renteneinstiegsalter erreicht haben. Ob Betroffene bereits Rente beziehen oder den Rentenbezug aufschieben, ist unerheblich.