Die Chefin des Streamingdienstes im deutschsprachigen Raum will die Verbindung zwischen dem Fußball und seinen Fans verbessern – mit einer außergewöhnlichen Idee. Alice Mascia, verantwortlich für den Streamingdienst DAZN im deutschsprachigen Raum, hat konkrete Ideen, wie Fußballübertragungen künftig emotionaler und näher am Fan gestaltet werden könnten. In einem Interview mit der "Welt" sprach sie sich für neue Formate und Ansätze aus, um die Zuschauerbindung zu stärken. Konkret wünscht sie sich für künftige Fußballübertragungen Mikrofone an den Spielerbänken und einen besseren Zugriff auf die Profis vor den Spielen. "Ich hoffe, dass man sich darauf einigen kann, dass der Fußball von anderen Sportarten lernen kann, wie man die Verbindung zu den Fans herstellt und ihnen etwas bietet", sagte sie. Besonders die Nähe zu den Spielern stehe im Fokus. Mascia erklärte, dass Fans, besonders jüngere, oft eine engere Beziehung zu Einzelspielern als zu Klubs hätten. Dies werde jedoch erschwert, da den Spielern bei ihren Klubs oft strikte Vorgaben gemacht würden. DAZN erstmals mit Bundesliga-Konferenz am Samstag Sie zog einen Vergleich zum Motorsport: "Wenn Formel-1-Fahrer kurz vor einem Rennen, in dem Fehler tödlich sein können, noch Interviews geben können, dann sollte das für Fußballer doch auch möglich sein. Der Sport braucht dramatische, emotionale Momente." Mikrofone an den Spielerbänken könnten daher ein Schritt sein, um das Erlebnis für die Zuschauer zu intensivieren. Mit Blick auf die kürzlich entschiedene TV-Rechte-Vergabe der Deutschen Fußball Liga (DFL) zeigte sich Mascia "sehr glücklich". Ab der Saison 2025/26 wird DAZN erstmals die Bundesliga-Konferenz am Samstagnachmittag übertragen. Ein Rechtepaket, das zuvor stets der Pay-TV-Sender Sky innehatte. "Natürlich war ich aber auch etwas überrascht, weil Sky zum ersten Mal nicht die Konferenz bekommen hat. Für uns ist das ein Meilenstein", sagte sie. Die Konferenz sieht Mascia als eines der "beliebtesten Produkte" im deutschen Fußball. Sie verglich sie mit einer Mode-Ikone: "Wie eine Tasche aus den 60ern. Die kann man ins nächste Jahrhundert bringen und trotzdem dem Grunddesign treu bleiben." Gleichzeitig kündigte sie an, das Format "zukunftssicher" machen zu wollen. Dazu gehören Überlegungen, eine interaktive Fanzone zu schaffen oder die Konferenz stärker für mobile Endgeräte zu optimieren.