Angelique Kerber ist vom Tennisplatz auf die Tribüne gewechselt. Die ehemalige Weltklasse-Spielerin behält aber weiter einen kritischen Blick auf den Sport. Im Tennis befindet sich international viel im Wandel. Bei den Herren haben in den vergangenen Jahren Roger Federer , Sir Andy Murray oder auch Rafael Nadal ihre Karrieren beendet. Und bei den Frauen sind viele junge Spielerinnen dazugekommen und machen auf sich aufmerksam. Die ehemalige Weltklasse-Tennisspielerin Angelique Kerber sieht die Einstellung vieler junger Talente aber kritisch. "Die Generation, die jetzt auf die Profitour drängt, die tickt wirklich noch einmal komplett anders. Sie haben fast keinen Respekt mehr, im positiven wie im negativen Sinne. Es gilt: Augen zu und durch. Nicht links, nicht rechts, sondern geradeaus mit dem Kopf durch die Wand", sagte Kerber in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (kurz FAZ). Kerber selbst wird sich nun auch beruflich mit der Nachwuchsförderung beschäftigen. Denn die 36-Jährige arbeitet ab Januar als Beraterin für den Deutschen Tennis Bund (DTB). "Es ist anders, sehr anders" Kerber sieht sich selbst auch in einer Art Mentorinnenrolle für jüngere Spielerinnen. "Ich glaube schon, dass man dafür Verständnis zeigen muss. Aber ich glaube auch, dass ich in einem etwas fortgeschrittenen Alter und mit mehr Lebenserfahrung den ein oder anderen Rat für sie habe", sagte Kerber, die ihre aktive Karriere bei den Olympischen Spielen in Paris im Sommer beendete. Mit ihrem neuen Leben komme sie immer besser zurecht. "Es ist anders, sehr anders. Was ich total genieße, ist, Zeit zu haben, nicht mehr reisen zu müssen", sagte die frühere Weltranglistenerste der FAZ: "Was ich total vermisse, ist der Wettbewerb. Das wird wahrscheinlich auch immer so bleiben."