Angst vor Krieg | Doku | NDR Story

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Seit Februar 2022 herrscht Krieg in Europa. Waffenlieferungen, Aufrüstung, Sanktionen - über die richtigen Reaktionen streitet Deutschland bis heute. Klar ist nur, dass die Kriegsgefahr real ist und das Leben der Menschen in Norddeutschland verändert. Viele Jugendliche wollen jetzt zur Bundeswehr Die Journalistin und frühere Talkshow-Moderatorin Anne Will kehrt ins Fernsehen zurück. Auf der Reise trifft sie den 16-Jährigen Theo, der nun entschlossen ist, zur Bundeswehr zu gehen; wie so viele Jugendliche. Rund elf Prozent der neu eingestellten Soldatinnen und Soldaten waren zuletzt unter 18 Jahre alt. Ein Rekord und vermutlich auch ein Ergebnis der intensiven Werbemaßnahmen der Bundeswehr bei Social Media, die viele kritisch sehen. Bei einem Kennenlernkurs der Truppe am Marinestützpunkt in Kiel sagt Theo: "Ich bin mir der Risiken bewusst. Aber trotzdem bin ich bereit, Soldat zu werden. Man kann nicht immer nur hoffen, dass es andere machen." Mehr Kunden für Privat-Bunker Der Krieg hat Norddeutschland erreicht, ohne vollends ausgebrochen zu sein. Der Unternehmer Mario Piejde führt in einen Schutzbunker in Hamburg-Barmbek. Piejdes Zielgruppe: Menschen, die sich einen Safe Space für den Ernstfall kaufen möchten. Seine Kunden seien zahlreicher geworden, sagt er. Kaum öffentliche Schutzräume Und was ist mit den Menschen, die sich keinen privaten Bunker leisten können? Öffentliche Schutzräume gibt es in Deutschland kaum. Nach Angaben des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat Deutschland noch 579 öffentliche Bunker mit Platz für rund 0,5 Prozent der Bevölkerung. Einsatzbereit und funktionsfähig wären davon, Stand jetzt: 0. Bundeswehr: Aufbau der Brigade Litauen Wie gut ist Deutschland auf den Ernstfall vorbereitet? Mitarbeitende der Bundeswehr beklagen noch immer die mangelhafte Ausstattung. Munition, Luftverteidigung, einsatzfähige Panzer: Es fehle an vielem und die Aufgaben werden immer zahlreicher. Dazu gehört auch der Aufbau der Brigade Litauen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundeswehr werden Soldaten dauerhaft in einem anderen Land stationiert. 5.000 Soldatinnen und Soldaten sowie Kräfte sollen es am Ende sein. Brigadegeneral: "Für Frieden und Freiheit einstehen" Anne Will besucht die Kaserne in der Nähe der litauischen Stadt Kaunas. Auf dem matschigen Kasernengelände steht schweres Gerät; auch der Panzer Leopard 2 ist dabei. Brigadegeneral Christoph Huber betont im Interview: "Wir stehen dafür ein, dass jeder Zentimeter des NATO-Bündnisgebietes verteidigt wird. [...] Und das schließt bei unseren Soldatinnen und Soldaten auch den Einsatz des eigenen Lebens mit ein." Zeitzeuge des Zweiten Weltkriegs blickt zurück Was die Soldaten an der russischen Grenze noch üben, hat Herwig Schopper schon erlebt. Als Fahnenjunker kämpfte er im Zweiten Weltkrieg in der Wehrmacht, auch gegen russische Soldaten. Im Mai 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, landete Schopper bei Bad Segeberg in britischer Kriegsgefangenschaft. Damals war er Anfang 20. Heute, mit 101 Jahren, kehrt er an den Ort zurück, wo für ihn der Zweite Weltkrieg endete. Eine Erfahrung, die ihn für sein Leben prägte. Gewinne der Rüstungsindustrie steigen Wo Schüsse fallen und Drohnen fliegen, steigen die Gewinne der Rüstungsbranche. Das 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen der abgelösten Ampelregierung ist ausgegeben, meldet das Beschaffungsamt der Bundeswehr Ende 2024. Nun tritt eine neue Regierung an, die weitere Milliardenschulden für Rüstung macht. Während Deutschlands Wirtschaftslage insgesamt angespannt ist, ergeben sich im Rüstungssektor wirtschaftliche Perspektiven. Wird die Branche zu einem Wirtschaftsstreiber? Zeitenwende - der Film zeigt, wie dieser Begriff für die Menschen in Norddeutschland immer mehr zur neuen Wirklichkeit wird. BILD: Look/Gestaltung: Studio Fritz Gnad | Porträt Will: Maximilian Frisch | Militärjet: istockphoto.com/Ryan Fletcher | Karte: istockphoto.com/Ryan Fletcher | Panzer: istockphoto.com/huettenhoelscher HOMEPAGE DER NDR STORY: www.ndr.de/ndrstory
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