Viele Landkreise in Deutschland stehen vor einem akuten Problem: Die ärztliche Versorgung reicht bei Weitem nicht aus. Eine neue Analyse zeigt, wo es besonders eng wird.  In Bad Ems gibt es Fachärzte im Überfluss, in Bergheim hingegen kaum welche: Die ärztliche Versorgung ist in Deutschland extrem ungleich verteilt. Besonders in ländlichen Regionen zeigt sich ein deutliches Gefälle. Das ergab eine neue Analyse der Plattform Traumhausverlosung, die die Gegebenheiten in 294 deutschen Kreisstädten untersucht hat.  Große Unterschiede bei der Facharztdichte  An der Spitze liegt die rheinland-pfälzische Stadt Bad Ems. Dort kommen auf rund 10.000 Einwohner 1.473 Fachärzte. Das entspricht einer Dichte von 148 Ärzten auf 1.000 Einwohner. Auch Dietzenbach in Hessen (137) und Neustadt an der Waldnaab in Bayern (88) schneiden gut ab.  "Das wird gefährlich": Experte erläutert die gravierenden Folgen des Ärztemangels    Analyse: Zu wenig Medizinstudienplätze gegen Ärztemangel    Am anderen Ende der Liste steht Bergheim in Nordrhein-Westfalen mit gerade einmal vier Fachärzten pro 1.000 Einwohnern. Ebenfalls schlecht aufgestellt sind   Germersheim    (5),   Waiblingen    (6),   Paderborn    (6) und   Gummersbach    (6).  Jede vierte Kreisstadt in Deutschland hat weniger als zehn Fachärzte pro 1.000 Einwohner – ein deutliches Zeichen für eine drohende medizinische Unterversorgung in vielen Regionen.  So verteilen sich die Fachrichtungen  Besonders viele Ärzte arbeiten in der Zahnmedizin: 22.341 Zahnärzte sind in den analysierten Kreisstädten tätig. Auf den weiteren Plätzen folgen Internisten (17.622) und Allgemeinmediziner (15.741). Orthopäden (8.397) und Gynäkologen (6.728) sind ebenfalls relativ häufig vertreten.  Seltener trifft man auf Hautärzte (2.410) und HNO-Ärzte (2.502). Auch Onkologen – zuständig für die Krebsmedizin – sind mit nur 2.395 Ärzten vergleichsweise selten.  Einzelne Städte heben sich besonders hervor. Dietzenbach in Hessen etwa punktet mit 133 Kinderärzten und 366 Allgemeinmedizinern.   Hannover    wiederum hat mit 61 Onkologen die höchste Dichte in diesem Fachbereich.  Wenig Frauen in der Orthopädie  Auch der Frauenanteil variiert je nach Fachgebiet deutlich. In der Gynäkologie liegt er bei rund 68 Prozent. Auch in der Dermatologie (58 Prozent) sowie in der Kinder- und Jugendmedizin (56 Prozent) arbeiten überwiegend Ärztinnen.  Ganz anders in der Orthopädie: Hier sind nur 16 Prozent der Fachkräfte weiblich. Ebenfalls niedrige Frauenanteile zeigen sich in der Onkologie (33 Prozent), der HNO-Heilkunde (34 Prozent) und der Inneren Medizin (35 Prozent). Die Allgemeinmedizin ist mit einem Anteil von 50,5 Prozent nahezu ausgeglichen besetzt.  So lief die Analyse ab  Für die Analyse hat Traumhausverlosung alle Fachärzte in den Kreisstädten Deutschlands auf der Plattform Jameda ausgewertet. Die Zahlen wurden ins Verhältnis zur jeweiligen Einwohnerzahl gesetzt. Berücksichtigt wurden sowohl klassische Fachrichtungen wie Innere Medizin und Allgemeinmedizin als auch spezialisierte Bereiche wie Onkologie oder HNO. Auch Ärzte, die im direkten Umfeld der Kreisstädte praktizieren, flossen in die Analyse mit ein. Ziel war es, ein möglichst realistisches Bild der tatsächlichen Versorgungslage zu zeigen.