Audi verliert Vorständin Renate Vachenauer - Vorstand nun rein männlich

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Audi verliert erneut eine weibliche Führungskraft – in einer Phase, in der der Autobauer ohnehin unter Druck steht. Was dahinter steckt. Audi hat sich von der Beschaffungsvorständin Renate Vachenauer getrennt. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, verlässt die Managerin den Konzern auf Beschluss des Aufsichtsrats und "in bestem gegenseitigen Einvernehmen". Vachenauer war 2021 von BMW zu Audi gewechselt und gehörte dem Vorstand seit April 2023 an. Ihre Aufgaben übernimmt vorübergehend Produktionsvorstand Gerd Walker. Aufsichtsrat, Betriebsrat und Teile des Vorstands hatten zuletzt Kritik an der Beschaffungsorganisation geäußert. Laut "Wirtschaftswoche" habe es wiederholt Probleme mit fehlenden Teilen für neue Modelle gegeben, insbesondere beim volumenstarken SUV Q5. In Vorstandskreisen heiße es dazu diplomatisch, die Belastbarkeit der Lieferkette habe noch "Potenzial nach oben". Die "Bild" berichtete zudem, dass die Chemie zwischen Vachenauer und Audi-Chef Gernot Döllner nicht gestimmt habe. Weniger klassische Reparaturen : E-Mobilität fordert Werkstätten heraus Im Dauertest : Die zehn besten Autos auf dem Markt Der Abgang von Renate Vachenauer ist bereits der 25. Wechsel im Audi-Vorstand innerhalb von zehn Jahren. Außerdem ist Vachenauer die zweite ehemalige BMW-Managerin, die Audi innerhalb kurzer Zeit verlässt. Bereits im August 2024 hatte die frühere Vertriebschefin Hildegard Wortmann das Unternehmen verlassen. Mit Vachenauers Ausscheiden ist der Audi-Vorstand nun wieder ausschließlich männlich besetzt. Die VW-Tochter ist rechtlich verpflichtet, zeitnah erneut eine Frau in die Führung zu berufen. Das Unternehmen kündigte an, an einer Lösung zu arbeiten. Konzern in schwieriger Lage Die Personalie fällt in eine Phase, in der der Autohersteller wirtschaftlich unter Druck steht. Audi hat im laufenden Jahr weniger Fahrzeuge verkauft als im Vorjahr. Von Januar bis September lieferte die VW-Tochter rund 1,18 Millionen Autos aus – ein Rückgang von 4,8 Prozent. Vor allem der chinesische Markt bereitete Probleme: Dort schrumpften die Auslieferungen um neun Prozent auf rund 434.000 Fahrzeuge. In Nordamerika und Europa gingen die Zahlen ebenfalls zurück. Positiver entwickelten sich dagegen die Elektroautos: Sie machten mit rund 163.000 ausgelieferten Fahrzeugen etwa 14 Prozent des Gesamtabsatzes aus. In den ersten neun Monaten steigerte Audi den Absatz von Stromern um mehr als 40 Prozent. Damit holt die Marke bei E-Modellen etwas auf Konkurrent BMW auf.
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