Fast zwei Jahrzehnte lang war er ein Schrecken für die Konkurrenz: der Nissan GT-R. Nun ist das letzte Exemplar vom Band gerollt. Doch vielleicht ist das nicht das endgültige Ende. Er war laut, schnell und gefürchtet – und trug nicht umsonst den Spitznamen "Godzilla". Jetzt ist Schluss: Nissan hat die Produktion des GT-R eingestellt. Grund dafür sind strengere Lärm- und Abgasvorschriften. Seit 2007 wurden weltweit über 48.000 Exemplare verkauft, davon mehr als 1.800 in Deutschland. Der letzte Wagen bleibt in Japan und setzt den Schlusspunkt hinter ein Stück Automobilgeschichte. Zumindest den vorläufigen. Ein Supersportler zum Kampfpreis Der GT-R war mehr als nur ein Sportwagen: Er war ein echtes Preis-Leistungs-Wunder. Zwar war er mit anfangs rund 82.000 Euro alles andere als billig. Dafür bot er aber Fahrleistungen, für die man bei der Konkurrenz deutlich tiefer in die Tasche greifen musste. In seiner stärksten Version, dem Nismo, beschleunigte er in 2,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Damit konnte er sogar mit Ferrari und Lamborghini mithalten. Allerdings kam auch der Preis des Spitzenmodells (bis zu 220.000 Euro) den italienischen Luxusmarken sehr nah. Und wer absolute Exklusivität suchte, griff zum GT-R50 von Italdesign, einer Kleinserie, die mehr als eine Million Euro kostete. Rekorde auf der Rennstrecke Auch auf der Nordschleife des Nürburgrings zeigte der GT-R seine Klasse: 2007 fuhr er eine Zeit von 7:38 Minuten – ein dickes Ausrufezeichen. Und er sicherte sich sogar einen Eintrag ins Guinness-Buch: Mit 305 km/h stellte er den Weltrekord für den schnellsten Drift auf. Kein Abschied für immer Das Kapitel GT-R ist aber offenbar nicht endgültig geschlossen. Der Baustopp ist nur eine Atempause und kein Abschied für immer, sagt Nissans Produktchef Ivan Espinosa. Ein Nachfolger sei bereits in Arbeit – ob mit Elektro- oder Hybridantrieb, ist noch offen. Allerdings steckt Nissan in der schwersten Krise seiner Unternehmensgeschichte. "Wir haben 12 oder 14 Monate, um zu überleben", warnte bereits ein Manager . In den kommenden Monaten entscheidet sich das Schicksal des Herstellers. Und damit auch das des GT-R.