Im Süden Belgiens wurden hochgiftige Substanzen im Trinkwasser festgestellt. Unklar ist, woher sie stammen. Umweltskandal in der wallonischen Gemeinde Braine-le-Château: Im Trinkwasser wurden erhöhte Werte sogenannter Ewigkeits-Chemikalien (PFAS) festgestellt. Die Behörden wissen bisher nicht, wo die Ursache der Verunreinigung liegt. Sie scheint aber bereits seit Jahren zu bestehen. In den vergangenen Wochen wurden in Wallonien bereits 1.300 Menschen aus etwa zehn Gemeinden auf mögliche PFAS-Belastungen im Blut getestet. Die Aufmerksamkeit richtet sich insbesondere auf den US-Militärstützpunkt in Chievres. Dort kam es 2017 zu einem Vorfall mit PFAS-haltigem Löschschaum. Das US-Militär informierte daraufhin den lokalen Wasserversorger über erhöhte Werte im Trinkwasser und empfahl dem US-Personal, auf Flaschenwasser auszuweichen. Die belgische Bevölkerung wurde jedoch nicht gewarnt. Auch nachdem die regionalen Behörden 2018 informiert wurden, blieben offizielle Maßnahmen aus. Messwerte deutlich über Grenzwert Erst 2023 machte ein Bericht des belgischen Senders RTBF die Vorgänge öffentlich. Daraufhin wurden neue Wasserproben in Braine-le-Château genommen. Sie ergaben PFAS-Konzentrationen, die fünf- bis sechsmal höher lagen als der belgische Sicherheitsgrenzwert von vier Nanogramm pro Liter. Die wallonische Regierung hat inzwischen reagiert: Aktivkohlefilter wurden installiert, ein justizielles Verfahren zur Klärung der Ursachen wurde eingeleitet. Die Ergebnisse der Bluttests werden bis Ende 2025 erwartet. Sie könnten zu neuen Gesundheitsempfehlungen führen. Derzeit rät die Regierung bereits davon ab, selbst angebautes Gemüse oder Eier aus privater Haltung zu verzehren.