Ben & Jerry's: Mitgründer verlässt Eismarke nach Streit mit Unilever

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Jerry Greenfield, Mitbegründer der weltbekannten Eismarke, verlässt das Unternehmen. Vorausgegangen war ein Streit mit dem Mutterkonzern um politischen Aktivismus. Die Eismarke Ben & Jerry's verliert nach fast einem halben Jahrhundert einen ihrer Mitgründer. Jerry Greenfield gab seinen Rückzug bekannt – mit dem Vorwurf, der Eigentümerkonzern Unilever habe politische Aktivitäten unterbunden. Greenfield und der zweite Mitgründer Ben Cohen hatten sich bei dem Verkauf an den Lebensmittelriesen im Jahr 2000 das Recht festschreiben lassen, für ihre Werte einzustehen. Beide blieben im Unternehmen – auch wenn sie das Geschäft nicht mehr steuerten. Herber Rückschlag für Volkswagen-Partner: Chinesische Flugtaxis stürzen nach IAA-Präsentation ab Nahverkehr: NRW gibt Bund Schuld an drohender Preiserhöhung bei D-Ticket In der Vergangenheit setzten sich die beiden Gründer wiederholt sozial und politisch ein. So unterstützten die beiden unter anderem die Präsidentschaftskandidatur des demokratischen Sozialisten Bernie Sanders in den USA . Zudem kündigten sie 2021 an, den Eisverkauf in den durch Israel besetzten Gebieten im Westjordanland und Ostjerusalem einzustellen. Nach heftiger Kritik wiesen die Gründer in einem Gastbeitrag in der New York Times den Vorwurf des Antisemitismus mit dem Verweis zurück, sie seien selbst "stolze Juden". "Zum Schweigen gebracht worden" In einer Stellungnahme schrieb Greenfield, dass sie sich über 20 Jahre lang auch unter dem Dach von Unilever "für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenrechte" eingesetzt hätten. Doch jetzt sei Ben & Jerry's aber "zum Schweigen gebracht worden", aus Angst, die Mächtigen zu verärgern. Unter diesen Umständen könne er nicht mehr im Unternehmen bleiben. Zuletzt hatte es unter anderem Streit mit Unilever um die Entlassung des Chefs von Ben & Jerry's, David Stever, gegeben. Der Mutterkonzern wies die Vorwürfe zurück. Man sei anderer Meinung und habe ein "konstruktives Gespräch" mit beiden Gründern gesucht, hieß es in einer Stellungnahme unter anderem beim "Wall Street Journal". Unilever will sein Eiscreme-Geschäft – inklusive Ben & Jerry's – bald in ein eigenständiges Unternehmen auslagern. Cohen und Greenfield hatten zuletzt Interesse bekundet, ihre Marke zurückzukaufen, doch Unilever betonte, sie stehe nicht zum Verkauf.
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