Bitcoin-Kurse stürzen ab: Trump-Zölle bringen Kryptomarkt ins Wanken

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Innerhalb einer Stunde vernichten Zwangsverkäufe Milliarden. Der Kryptomarkt erlebt seinen heftigsten Absturz seit Monaten – ausgelöst durch Trumps Zollpolitik. Nach neuen Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump gerieten Kryptowährungen am Freitag heftig unter Druck. Wie das "Handelsblatt" berichtet, fiel der Bitcoin zeitweise um rund sieben Prozent auf 106.000 US-Dollar (rund 91.234 Euro), nachdem er am Vortag noch bei 122.000 Dollar notiert hatte. Auch andere Digitalwerte rauschten ab: Ether verlor etwa 14 Prozent auf 4.713 Dollar (rund 4.056 Euro), XRP gab rund 28 Prozent auf zwei Dollar nach, Dogecoin büßte gut ein Drittel ein. Kurz darauf stabilisierte sich der Markt etwas, Bitcoin holte innerhalb von etwa 15 Minuten rund 7.000 Dollar auf. Trumps Sanktionen schockieren Märkte Der jüngste Einbruch am Kryptomarkt hat seine Wurzeln in der US-Handelspolitik. Präsident Donald Trump hatte am Freitag angekündigt, mit harten Maßnahmen auf Chinas Exportkontrollen bei Seltenen Erden zu reagieren – jenen Metallen, die für viele Hightech-Produkte und Batterien unverzichtbar sind. Kurz darauf verhängte er zusätzliche Strafzölle von 100 Prozent auf Importe aus China und führte Exportbeschränkungen für bestimmte US-Technologieprodukte ein. Diese Maßnahmen sorgten laut "Handelsblatt" auch an der Wall Street für die größten Verluste seit dem sogenannten Liberation Day, einem früheren Handelstag im April, an dem Trumps überraschende Zollankündigungen bereits einen starken Kurseinbruch ausgelöst hatten. Sechs Milliarden in einer Stunde Da Kryptowährungen im Gegensatz zu Aktien oder Anleihen rund um die Uhr gehandelt werden, reagierten sie unmittelbar auf die Nachrichtenlage. Laut dem Nachrichtenportal "Bloomberg" traf der plötzliche Zollschock viele Anleger unvorbereitet – vor allem jene, die auf steigende Kurse gesetzt und ihre Positionen gehebelt, also mithilfe von Krediten verstärkt hatten. Nach dem Höhenflug: Droht Bitcoin jetzt die große Korrektur? Als die Kurse fielen, wurden ihre Positionen automatisch aufgelöst, um Verluste zu begrenzen. Diese sogenannten Zwangsliquidationen summierten sich auf etwa sechs Milliarden US-Dollar innerhalb einer Stunde – der höchste Wert seit dem Crash im April. Bei der Kryptobörse Coinbase kam es in der Folge zu technischen Verzögerungen. Bitcoin als Inflationsschutz umstritten Der Einbruch war ein Schock für die Kryptoszene – nicht nur wegen der Verluste, sondern weil er Zweifel an der Rolle von Bitcoin und Co. aufwirft. In den vergangenen Wochen hatten Analysten laut "Handelsblatt" Bitcoin immer wieder als möglichen "Hedge" gegen Inflation und eine Entwertung des Dollars ins Spiel gebracht. Gemeint ist damit eine Art Absicherung: Wer befürchtet, dass Geld an Wert verliert, investiert in alternative Anlagen wie Gold , Silber oder eben Kryptowährungen. Gold auf Rekordkurs: Warum das Edelmetall so stark gefragt ist Doch der jüngste Crash stellt diese Theorie abermals infrage. Denn am Freitag reagierten Kryptowährungen auf Trumps Zollpolitik stärker als die großen Aktienindizes – also genau umgekehrt zu dem, was Anleger von einer vermeintlich sicheren Anlageform erwarten würden. Das zeigt, dass Kryptowährungen trotz ihres wachsenden Marktvolumens noch immer extrem anfällig für kurzfristige Schocks sind, besonders dann, wenn politische oder wirtschaftliche Unsicherheiten zunehmen. Ein New Yorker Portfolio-Manager sagte laut "Bloomberg", die heftige Reaktion des Bitcoin könne "einige Anleger zum Umdenken bewegen". Denn wer bislang auf Kryptowährungen als Schutz vor Krisen gesetzt habe, müsse nun erkennen, dass digitale Werte keine klassische Krisenabsicherung darstellen – zumindest noch nicht.
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