Block-Prozess – Stephan Hensel: "Das war wie eine Militäroperation"

latest news headlines 8 std vor
Flipboard
Der Ex-Mann von Christina Block schildert vor Gericht dramatische Szenen: Stephan Hensel berichtet, wie er geschlagen und getreten worden sei – und wie seine Kinder schrien. Am neunten Verhandlungstag im Block-Prozess hat am Dienstag Stephan Hensel ausgesagt. Der Ex-Mann der Steakhaus-Erbin Christina Block schilderte den Überfall in der Silvesternacht 2023/24 aus seiner Perspektive. Fünf mit Sturmhauben maskierte Männer seien auf ihn zu gesprintet, sagte der Nebenkläger bei seiner Befragung im Gerichtssaal. "Ich hatte Todesangst." Er sei auf den Bauch geworfen worden. Als er versucht habe, sich zu wehren, seien Schläge auf ihn eingeprasselt. "Ich kriegte permanent Schläge und Tritte", erklärte Hensel. "Ich lag dann auf dem Kopfsteinpflaster und hörte die Kinder schreien. Immer wieder schreien." Gerhard Delling im Block-Prozess: "Ich hätte nie gedacht ..." "Kinder mögen Sie wahrscheinlich nicht": Mutmaßlicher Block-Drahtzieher packt aus Möglicherweise hätten seine Kinder gedacht, er sei bereits tot. Schließlich seien die Entführer mit ihren beiden Autos davongerast. Er habe noch mit einem Gegenstand geworfen und sei dann humpelnd zum Haus gelaufen, sagte Hensel. "Das war wie eine Militäroperation. Das war generalstabsmäßig organisiert", fuhr der 51-Jährige fort. Seine Befragung wird am Mittwoch fortgesetzt. Entführung aus Dänemark: Gab Christina Block den Auftrag? Der damals zehnjährige Sohn und die 13-jährige Tochter von Christina Block und Stephan Hensel waren in der Silvesternacht mutmaßlich von Mitarbeitern einer israelischen Sicherheitsfirma entführt und zur Mutter nach Deutschland gebracht worden. Nach wenigen Tagen mussten sie nach einer Gerichtsentscheidung wieder zu ihrem Vater nach Dänemark zurückkehren. Die Tochter des Gründers der Steakhaus-Kette "Block House", Eugen Block, soll laut Anklage zu der Entführung den Auftrag gegeben haben. Die 52-Jährige bestreitet das. Die beiden jüngsten Kinder des Ex-Paares leben seit Ende August 2021 bei ihrem Vater in Dänemark. Nach Ansicht der Hamburger Staatsanwaltschaft hatte er sie nach einem Wochenendbesuch widerrechtlich bei sich behalten. Es folgte ein langer Sorgerechtsstreit mit der Mutter. Delling vor Gericht: "Ich als absolut rechtstreuer Bürger" Am Dienstag hat vor Hensel außerdem der ehemalige Sportmoderator Gerhard Delling ausgesagt. Der Lebensgefährte von Christina Block zählt zu den Angeklagten, ihm wird Beihilfe vorgeworfen. Delling betont, dass es für ihn nie in Rede gestanden habe, etwas Unrechtes zu tun oder gar Gewalt anzuwenden. "Ich hätte niemals gedacht, dass ich als absolut rechtstreuer Bürger jemals vor Gericht stehen würde." Delling sagte, er habe Christina Block in der Corona-Zeit kennengelernt. Mit ihren vier Kindern habe er sich sehr gut verstanden. Eine Tochter habe ihn statt Gerhard "Gernhard" genannt, weil sie ihn so gern hatte. Delling antwortet nicht auf Nachfragen Acht Monate habe er die Kinder erlebt, sechs davon intensiv. Er habe immer die Überzeugung vertreten, dass Kinder Vater und Mutter brauchen, sagte der 66-Jährige. Blocks zweitältester Tochter, die bis heute bei der Mutter lebt und unter der Trennung der Eltern leide, habe er gesagt, dass ihr Vater immer ihr Vater bleiben werde. Nachdem die beiden jüngsten Kinder 2021 bei ihrem Vater in Dänemark geblieben seien, habe er Christina Block Mut zugesprochen und versucht, ihre Lage zu verstehen, erklärte der Angeklagte weiter. Unzählige Menschen hätten seiner Lebensgefährtin gesagt, sie würden in einer solchen Lage jedes Mittel in die Hand nehmen, um ihre Kinder wiederzusehen. Die Mutter habe aber auf den beschwerlichen Weg der Gerichte gesetzt. Er habe sie beruhigt, getröstet und aufgebaut. Auf die konkreten Vorwürfe der Anklage ging Delling am Dienstag nicht ein. Er wollte auch keine Nachfragen beantworten.
Aus der Quelle lesen