Für stabile Blutdruckwerte sind neben Medikamenten vor allem ein gesunder Lebensstil, aber auch Geduld und Disziplin wichtig. Auf was es außerdem ankommt.  Bluthochdruck (Hypertonie) ist in Deutschland eine Volkskrankheit. Fast jeder dritte Erwachsene ist betroffen. Damit verbunden ist ein stark erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch für   Demenz   , Nierenerkrankungen und altersbedingte   Makuladegeneration   . Aus diesem Grund ist es wichtig, erhöhte Werte frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.  Um das Bewusstsein zu schärfen und die Bedeutung der Prävention und Behandlung von Bluthochdruck hervorzuheben, findet jährlich am 17. Mai der Welthypertonietag statt – mit zahlreichen Infoveranstaltungen rund ums Thema. Auch die   Deutsche Herzstiftung    und die Deutsche Hochdruckliga haben anlässlich des Aktionstages Empfehlungen für Blutdruckpatienten herausgegeben. Wir haben die wichtigsten zusammengefasst.  1. Gesunden Lebensstil pflegen  Ein gesunder Lebensstil trägt stark dazu bei, einen hohen Blutdruck zu normalisieren. Hierzu gehört zunächst eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit wenig Salz und wenig Alkohol. Verzichten Sie aufs Rauchen, bewegen Sie sich viel, treiben Sie Sport und versuchen Sie, Stress zu reduzieren. Das schützt Sie nicht nur vor Bluthochdruck, sondern auch vor den damit verbundenen Folgeerkrankungen.  Wenn Sie Medikamente einnehmen müssen, ermöglicht ein gesunder Lebensstil, dass Sie mit einer geringeren Dosis Ihrer blutdrucksenkenden Medikamente auskommen. Dadurch verringern sich Nebenwirkungen.  2. Selbst Blutdruck messen   Die regelmäßige Selbstmessung ist notwendig, um den eigenen Blutdruck zu kennen. Wichtig dabei ist, ein geeignetes (geprüftes) Messgerät zu benutzen. Die Deutsche Hochdruckliga empfiehlt, einmal im Monat eine Woche lang morgens und abends den Blutdruck zu messen.  Beachten Sie: Der Grenzwert beim Selbstmessen zu Hause liegt nicht bei 140/90 mmHg, sondern bei 135/85 mmHg, weil man zu Hause meist entspannter ist als in der Arztpraxis.  3. Blutdruckwerte dokumentieren  Halten Sie die Werte schriftlich fest, beispielsweise in einem Blutdruck-Pass. So behalten Sie und Ihr Arzt den Überblick über den Verlauf der Hypertonie.  4. Regelmäßige Kontrollen beim Arzt   Bluthochdruck bedarf als chronische Erkrankung einer dauerhaften Versorgung und Zuwendung. Wichtig ist daher, dass die Blutdruckwerte regelmäßig überprüft werden. Auch wenn der Blutdruck gut eingestellt ist und Sie sich wohlfühlen, sind regelmäßige Kontrollen nötig, idealerweise alle sechs Monate.  5. Nierenfunktion im Auge behalten  Wenn Sie ACE-Hemmer, Sartane oder Diuretika einnehmen, müssen die Nierenfunktion und der Kaliumspiegel regelmäßig überprüft werden: vor Beginn der Therapie, vier Wochen danach, nach drei Monaten und dann in halbjährlichen Abständen.  6. Keine Experimente mit der Dosierung  Nehmen Sie Medikamente so ein, wie sie der Arzt verordnet hat. Sie sind erforderlich, um Sie vor Folgekrankheiten von Bluthochdruck wie Herzinfarkt,   Schlaganfall   , Nierenversagen, Erblindung oder Demenz zu schützen. Ändern Sie die Dosis und die Einnahmehäufigkeit nicht eigenständig. Wenn Sie meinen, dass bei Ihnen weniger Medikamente oder eine geringere Dosierung ausreichen könnte, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.  7. Medikamentenbox verwenden  Hilfreich ist eine Medikamentenbox, die Sie stets sichtbar vor Augen haben. Dann können Sie die Einnahme nicht vergessen und kommen nicht durcheinander.  8. Nebenwirkungen nicht einfach hinnehmen  Falls Sie das Gefühl haben, dass die Medikamente unangenehme Nebenwirkungen auslösen, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Er wird die Therapie so ändern, dass sie besser verträglich ist.  9. Zu schnelle Blutdrucksenkung vermeiden  Oft sind Nebenwirkungen wie Leistungsabfall, Müdigkeit und Benommenheit die Folge einer zu schnellen Blutdrucksenkung. Ein erhöhter Blutdruck sollte über Wochen und Monate auf einen normalen Wert gesenkt werden: Der Körper muss sich langsam daran gewöhnen, dass der hohe Druck sinkt.  10. Weiterhin hohe Werte? Forschen Sie nach Ursachen  Wenn Ihr Blutdruck durch die Therapie nicht ausreichend gesenkt wird, gehen Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt folgenden Fragen nach:   Haben Sie häufig vergessen, die Medikamente einzunehmen?   Überprüfen Sie Lebensstilfaktoren: zu viel Salz, zu viel Alkohol, zu wenig Bewegung, zu viel Körpergewicht, zu viel Stress?   Haben Sie Medikamente eingenommen, die den Blutdruck erhöhen, beispielsweise Schmerz- oder Rheumamittel wie Diclofenac,   Ibuprofen   , Naproxen, die Pille, Kortison?    Auch eine bislang unerkannte Erkrankung kann hinter einem dauerhaft hohen Blutdruck stecken. Möglich sind eine   Schlafapnoe   , Nierenerkrankungen, Verengungen der Aorta oder eine erhöhte Produktion von Hormonen. Feststellbar sind sie nur mithilfe gründlicher medizinischer Untersuchungen. Bei entsprechendem Verdacht wird der behandelnde Arzt diese veranlassen.