Bombenentschärfung Köln: 20.000 evakuiert – Menschen harren in Hallen aus

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In Köln findet eine Evakuierung von historischem Ausmaß statt. Drei Weltkriegs-Blindgänger sollen entschärft werden. 20.000 Anwohner müssen deshalb ihre Häuser verlassen. Alle Infos im Liveblog. Mittwoch, 4. Juni 2025 Menschen harren in der Anlaufstelle in den Messehallen aus In der rechtsrheinischen Sammelstelle in den Messehallen sind rund 150 Leute untergebracht. Für sie gibt es medizinische Betreuung, Eintopf, Getränke und Snacks. Wer eintreten möchte, muss sich zunächst registrieren. Alkohol und Rauchen sind verboten. Viele Läden in der Stadt geschlossen 12.22 Uhr: Aufgrund der Bombenentschärfung bleiben zahlreiche Geschäfte in Köln heute geschlossen. Beliebte Einkaufsstraßen wie die Schildergasse und Hohe Straße fallen in den Evakuierungsradius. Aber auch kleine Läden und Kioske öffnen am Mittwoch nicht. Einsatzleiter mit erster Zwischenbilanz 11.05 Uhr: Laut Johannes Brauns, Einsatzleiter des Kölner Ordnungsamtes, wird der erste Klingeldurchgang voraussichtlich gegen 13 Uhr beendet sein. Jedoch folgt noch ein zweiter. Abgesehen von vielen Krankentransporten kam es bisher zu keinen Besonderheiten. Eine Stadtsprecherin ergänzte: "Die Leute sind bislang wohl sehr kooperativ." Es gebe keine Verweigerer, die ihre Wohnung partout nicht verlassen wollten – solche Fälle hatte es in der Vergangenheit bei Evakuierungen durchaus gegeben. Dadurch hatten sich die Entschärfungen jedes Mal stark verzögert. Die größte Herausforderung besteht laut Brauns aktuell darin, keine Lücken im Sperrgebiet entstehen zu lassen. Flughafen Köln/Bonn mit wichtiger Info an Fluggäste 10.40 Uhr: Der Flugbetrieb am Flughafen Köln/Bonn ist von der Bombenentschärfung nicht betroffen. Dennoch warnt der Airport Fluggäste, dass die Anreise zum Flughafen mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschwert sein könnte. Viele Autofahrer offensichtlich überrascht 10.22 Uhr: Das Ordnungsamt hat unter anderem in Deutz Straßensperren eingerichtet. Mitarbeiter stoppen Autofahrer und erklären ihnen die Situation. Offenbar wissen auch viele Fahrer aus Köln nicht Bescheid, darunter vor allem Messebesucher. In der Kölnmesse läuft noch bis Donnerstag die Messe "Anga Com" für digitale Medien und Entertainment. Geisterstadt-Stimmung in der Kölner Innenstadt 9.54 Uhr: 20.000 Menschen werden am Mittwoch aus der Innenstadt evakuiert. Läden bleiben geschlossen, Kinder haben schulfrei. Das sorgt für ungewöhnliche Bilder aus einer sonst belebten Stadt. Anwohner berichten von ihrem Start in den Tag 9.36 Uhr: Herr Janot (Foto) hat gestern die Nachricht bekommen, dass er seine Wohnung am Mittwoch verlassen muss. Als das Ordnungsamt am Mittwoch klingelt, ist er abfahrbereit. Er macht sich allerdings keine großen Sorgen. "Es kann ja immer etwas passieren" sagt er. Er hoffe, dass es morgen vorbei ist, da er einen Arzttermin hat. Den Tag verbringt er bei seiner Tochter, die außerhalb des Evakuierungsgebietes lebt. Christa Tiedge ist froh, dass das Ordnungsamt am Morgen geklingelt hat. Sie hatte gestern von der Evakuierung erfahren, es war ihr allerdings wieder entfallen. "Ich bin dankbar, dass das Ordnungsamt Bescheid gegeben hat", sagt sie. Muss ich bei einer Evakuierung wirklich meine Wohnung verlassen? Brauhäuser öffnen heute früher 9.22 Uhr: Als Anlaufstelle für evakuierte Bürger bieten sich am Mittwoch auch die Kölner Brauhäuser an. Viele öffnen dafür früher als gewöhnlich. Das "Gaffel am Dom" macht beispielsweise um 10 Uhr auf und bietet Homeoffice-Plätze an. Das "Reissdorf am Hahnentor" am Rudolfplatz ist bereits seit 9 Uhr geöffnet. Klingelrundgänge sind gestartet 9.10 Uhr: 200 Mitarbeiter vom Ordnungsamt klingeln derzeit die Anwohner im Evakuierungsbereich aus ihren Wohnungen. Offensichtlich sind die meisten aber schon weg: Ein t-online-Reporter, der die Klingelrundgänge begleitet, hat bisher niemanden angetroffen, der noch zu Hause war. Ordnungsamt erwartet Entschärfung bis zum frühen Abend 8.48 Uhr: Wie ein t-online-Reporter vor Ort in Erfahrung gebracht hat, geht das Ordnungsamt derzeit von einer Entschärfung bis zum "frühen Abend" aus. Sicher kann das niemand vorhersagen, da die Dauer unter anderem abhängig von der Länge der Klingelrundgänge und der Kooperationsbereitschaft der Anwohner ist. Bahnhof Deutz und Lanxess Arena geräumt 8.30 Uhr: Auch am Bahnhof Deutz wird das Gebäude geräumt. Hier halten am Mittwoch keine Züge. Die Lanxess Arena ist morgens ohnehin eher ruhig, doch heute bleiben die Arbeitsplätze komplett unbesetzt. Evakuierung begonnen – Sperrungen eingerichtet 8 Uhr: Am Kölner Hauptbahnhof ist am Mittwochmorgen deutlich weniger los als an anderen Tagen. Dennoch steigen zahlreiche Fahrgäste noch vor Beginn der Evakuierungsmaßnahmen in ihre Züge. Es gibt Lautsprecherdurchsagen, die auf die anstehenden Entschärfungen der Bombenblindgänger hinweisen. Die Stadt informiert über LED-Anzeigen an mehreren Stellen über die geplanten Maßnahmen. Der erste Klingelrundgang hat um 8 Uhr begonnen. Bahn streicht ICE-Verbindungen: Blindgänger legen Fernverkehr lahm Dienstag, 3. Juni 2025 Stadt informiert über Anlaufstellen für betroffene Anwohner Der erste Klingeldurchgang soll am Mittwoch um 8 Uhr beginnen. Der zweite Klingeldurchgang soll gegen 14 Uhr starten und circa drei Stunden dauern. Wann genau die Bombe entschärft wird, ist derzeit noch vollkommen unklar. Für Anwohner aus dem Rechtsrheinischen wird es während der Evakuierung eine Anlaufstelle in der Messehalle 10.1 geben. Sie befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Haltestelle Koelnmesse und ist über den Eingang Ost zu erreichen. Für Betroffene wird ein Pendelverkehr eingerichtet. Er startet am Gotenring/Suevenstraße und fährt zum Eingang Ost an der Deutz-Mülheimer-Straße. Ein weiterer Halt befindet sich am Gotenring Ecke Deutz-Kalker-Straße und an der Justinianstraße vor dem Stadthaus. Evakuierung: Das sollten Sie bei einer Bombenentschärfung mitnehmen Für Anwohner aus dem Linksrheinischen gibt es eine Anlaufstelle im Berufskolleg Humboldtstraße, Außenstelle Perlengraben 101. Busse pendeln über die Nord-Süd-Fahrt zum Berufskolleg am Perlengraben. Sie halten zwischen Breitestraße und Glockengasse und an der Neuköllner Straße zwischen Agrippastraße und Großer Griechenmarkt. Zudem gibt es am Mittwoch zahlreiche Straßensperrungen in der Kölner Innenstadt. Diese finden Sie hier. Lanxess Arena: "Teddy"-Show wird verschoben Die für Mittwoch geplante erste Show des Comedians Tedros "Teddy" Teclebrhan in der Lanxess Arena findet nicht statt. Grund ist der Fund mehrerer Weltkriegsbomben in der Deutzer Werft – die Arena liegt im Evakuierungsgebiet. Die Veranstaltung wird auf Montag (9. Juni) verlegt und beginnt dann bereits um 19 Uhr. Gekaufte Tickets behalten ihre Gültigkeit, können aber auch an der jeweiligen Vorverkaufsstelle erstattet werden. Insgesamt vier Shows des Künstlers sind bis Samstag geplant. Nach Angaben der Arena wurde der neue Termin in enger Absprache mit Veranstalter, Künstlerteam und Arena-Management gefunden. Ob weitere Auftritte betroffen sein werden, ist derzeit offen. KVB schränkt Fahrten auf acht Stadtbahnlinien ein Wegen der geplanten Bombenentschärfung am Mittwoch wird es im Kölner Nahverkehr erhebliche Einschränkungen geben. Acht Stadtbahnlinien sowie mehrere Buslinien der KVB sind betroffen. Die Linien 1, 3, 4, 5, 7, 9, 14 und 17 fahren nicht ihren gewohnten Linienweg, auch Buslinien wie die 106, 132 oder 196 müssen umgeleitet oder eingestellt werden. Die Linie 7 wird ab 8 Uhr zwischen "Baumschulenweg" und "Neumarkt" getrennt. Linien 1, 3, 4, 9, 14 und 17 fahren den Evakuierungsbereich ohne Halt durch. An einigen Haltestellen ist kein Fahrgastwechsel möglich – etwa an der Severinstraße oder am Heumarkt. Auch die Buslinien 153, 171 und 196 sind betroffen. Die Linie 196 stellt ihren Betrieb während der Evakuierung komplett ein. Die KVB bittet Fahrgäste, den Innenstadtbereich möglichst zu meiden und sich tagesaktuell über Änderungen zu informieren. Die Mobilitätsgarantie gilt am Mittwoch nicht. Montag, 2. Juni 2025 RTL-Zentrale wird evakuiert – Sendungen betroffen Wegen der Bombenentschärfung in Köln-Deutz muss auch die RTL-Zentrale evakuiert werden. Die Frühmagazine "Punkt 6" und "Punkt 7" sollen noch live aus Köln gesendet werden, "Punkt 8" entfällt. Das Gebäude muss bis dahin vollständig geräumt sein. RTL hat einen Notfallplan aktiviert. Mitarbeitende arbeiten am Mittwoch aus dem Home Office. Die Sendungen "Punkt 12", "RTL Aktuell" und das "Nachtjournal" werden aus Berlin ausgestrahlt. Weitere Formate werden vorab aufgezeichnet. Der Nachrichtensender ntv sendet wie gewohnt aus dem Studio in Köln-Ossendorf. Bereits im April 2024 hatte RTL das Sendezentrum nach einem Bombenfund kurzfristig evakuiert und ins Freie verlegt. Damals lief die Livesendung "Punkt 12" teilweise draußen weiter. Massive Einschränkungen im Bahnverkehr erwartet Wegen der geplanten Bombenentschärfung in Köln-Deutz wird der Bahnhof Köln Messe/Deutz ab Mittwoch, 4. Juni, 8 Uhr nicht mehr angefahren. Züge dürfen zunächst noch über die Hohenzollernbrücke fahren, halten dort aber nicht mehr. Einzelne Linien werden umgeleitet, es kann zu Zugausfällen kommen. Mit Beginn der Entschärfung – Uhrzeit noch offen – wird die Hohenzollernbrücke vollständig gesperrt. Dann ist der Hauptbahnhof aus Richtung Deutz nicht mehr erreichbar. Züge aus dem Westen fahren den Hauptbahnhof weiterhin an, wenden dort aber direkt. Nach erfolgreicher Entschärfung wird der Verkehr schrittweise wieder aufgenommen. Einschränkungen sind auch am Abend noch möglich. Die Bahn informiert über Lautsprecherdurchsagen, Anzeigetafeln, bahn.de und den DB Navigator. Drei Blindgänger gefunden – 20.000 Menschen betroffen Bei Bauarbeiten an der Deutzer Werft wurden am Montag (3. Juni) drei Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt: zwei 20-Zentnerbomben und eine 10-Zentner-Bombe, alle mit gefährlichen Aufschlagzündern. Die Entschärfung ist für Mittwoch, 4. Juni, angesetzt. Innerhalb eines Evakuierungsradius von 1.000 Metern müssen rund 20.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Auch Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Großunternehmen und Veranstaltungsstätten wie die Lanxess Arena sind betroffen.
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