Sven Mislintat erwarb beim BVB einst den Spitznamen "Diamantenauge". Doch seine zweite Amtszeit bei den Schwarz-Gelben verlief enttäuschend. Nach seinem Abschied von Borussia Dortmund hat sich Sven Mislintat erstmals ausführlicher zu seiner kurzen Rückkehr geäußert. Im "Kicker" wies der 52-Jährige den Vorwurf zurück, er würde bei seinen Stationen Unruhe stiften. "Aber es ist ganz sicher so, dass ich sehr diskussionsfreudig und meinungsstark bin", sagte Mislintat. Aus seiner Sicht würden Höchstleistungen nicht in Komfortzonen entstehen. Mislintat war im Februar freigestellt worden. Vorausgegangen war ein Streit um Zuständigkeiten mit Sportdirektor Sebastian Kehl und Geschäftsführer Lars Ricken . Ihm wurde vorgeworfen, Aufgaben außerhalb seines eigentlichen Verantwortungsbereichs übernommen zu haben. Die BVB-Führung reagierte und grenzte die Kompetenzen schriftlich neu ab – doch die Spannungen blieben. Im Rückblick auf die Zeit in Dortmund betonte Mislintat: "Es hieß oft, ich wolle unbedingt Sportdirektor werden. Das ist falsch. Ich fand die technische Direktion sehr passend und entschied mich bewusst dazu", erklärte er. Seiner Einschätzung nach wäre bei einem besseren Start eine erfolgreiche Zusammenarbeit möglich gewesen. "Der BVB war, ist und bleibt mein Klub" Trotz der Differenzen bewertet Mislintat seine Rückkehr zu seinem Heimatklub nicht negativ. "Ich bin in Dortmund geboren, der BVB war, ist und bleibt mein Klub", sagte er. Das Angebot nach seiner Zeit bei Ajax habe er als Ehre empfunden und daher gerne angenommen. Nach der Vertragsauflösung im August will sich der frühere Chefscout nun bald einer neuen Aufgabe widmen. Zwar genieße er derzeit die Zeit mit Familie und Freunden, nutze diese aber auch, um sich weiterzuentwickeln. Ob es ihn erneut ins Ausland zieht oder ein Klub in Deutschland sein nächstes Ziel wird, ist offen. Für ihn entscheidend sei, wie er selbst formuliert, "inhaltlich und wissensbasiert zu arbeiten" – nicht unbedingt ein Verein mit Titelambitionen oder großem Budget.
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