Lange lieferten sich Werder Bremen und Union Berlin eine zähe Partie. Doch ein einziges Highlight brachte die Entscheidung. Werder Bremen hat im Mittelfeld-Duell der Fußball-Bundesliga einen wichtigen Sieg eingefahren. Am Freitagabend setzte sich der Klub von der Weser gegen Union Berlin mit 1:0 durch. Lange lieferten sich die beiden Mannschaften dabei ein zähes Duell mit wenigen Highlights. Doch in der 72. Minute machte Bremens Marco Grüll fast alles vergessen: Von der rechten Strafraumkante fasste er sich ein Herz und zirkelte den Ball sehenswert in den n Torwinkel. Der Geniestreich reichte zum Sieg. Bremen springt durch die drei Punkte mit nun elf Zähler auf Platz sieben und damit an Union vorbei. Union belegt mit zehn Punkten den zehnten Platz. So lief das Spiel: Begonnen hatte der Abend mit einem Moment der Trauer. Applaudierend gedachten die Fans im Weserstadion der Werder-Legende Max Lorenz – der Vizeweltmeister von 1966 und WM-Dritte von 1970 war im Alter von 86 Jahren verstorben. Aus sportlicher Perspektive wartete Werder-Trainer Horst Steffen mit einer Premiere auf: Erstmals beorderte er Königstransfer Victor Boniface trotz dessen Stotterstarts in Bremen in die Startelf. Der Nigerianer wirkte bemüht, seine Chance zu nutzen – mit einem ordentlichen Distanzschuss rechts neben das Tor meldete er sich im Spiel an (15.). Viel mehr passierte zunächst nicht. In dem Duell, auf dem tabellarisch gesehen in großen Lettern Mittelfeld stand, war in einer ausgeglichenen ersten Hälfte auch sehr viel Mittelmaß drin. Über Ansätze kamen beide Teams bei kuscheligen acht Grad am Osterdeich nicht hinaus – die beste Berliner Chance vergab Danilho Doekhi kurz vor dem Pausenpfiff (45.+2) per Kopf. Auch nach dem Seitenwechsel boten die Teams zunächst Freitagabend-Unterhaltung von arg überschaubarer Qualität an. Union, für das der einstige Bremer Publikumsliebling Oliver Burke stürmte, war kaum an Ballbesitz interessiert, während Werder ebenfalls nicht gefährlich wurde. Als es im Weserstadion schon dezent nach einem 0:0 roch, fasste sich Grüll ein Herz und zirkelte den Ball mit links wunderschön ins Tor.