Bundesliga: Darum spielen Hertha BSC und Union Berlin am selben Tag

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Am Samstag kommt es in Berlin zu einer kuriosen Situation. Bundesligist Union und Zweitligist Hertha tragen beide ein Heimspiel aus. Das ist der Grund. Der kommende Spieltag in der Bundesliga sowie der 2. Bundesliga lässt mit einer kuriosen Ansetzung aufhorchen. Am frühen Samstagnachmittag trägt Zweitligaklub Hertha BSC in Berlin im ausverkauften Olympiastadion sein Heimspiel gegen Dynamo Dresden aus (ab 13 Uhr im Liveticker bei t-online). Zweieinhalb Stunden später rollte der Ball dann auch bei einem anderen Profispiel in der Hauptstadt. In der Alten Försterei trifft Union Berlin auf den SC Freiburg (ab 15.30 Uhr im Liveticker bei t-online). Laut örtlicher Polizei, welche die Spiele dem rbb zufolge mit rund 1.200 Einsatzkräften begleiten wird, bestehe aufgrund der Rivalität zwischen den Fans der "Alten Dame" und den Anhängern der "Eisernen" "im Rahmen der An- und Abreise ein erhöhtes Konfliktpotenzial". Dass die zwei Berliner Großklubs am selben Tag vor heimischem Publikum spielen, hat es nämlich, seitdem beide Vereine in den beiden höchsten deutschen Ligen spielen, noch nicht gegeben. Doch wieso kommt es ausgerechnet jetzt zu diesem Szenario? Der Grund ist in erster Linie ein Feiertag. Heimspiele der NRW-Klubs alle am Sonntag Der betroffene Samstag ist der 1. November – und der wird in einigen deutschen Regionen zelebriert. Es handelt sich um Allerheiligen , einen gesetzlichen Feiertag in den katholisch geprägten Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Das wirkt sich auf die Ansetzungen in den deutschen Profiligen aus. Denn in Nordrhein-Westfalen beispielsweise darf an diesem Tag von 5 bis 18 Uhr keine Sportveranstaltung stattfinden. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) erklärte jüngst auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur: "Bei den Ansetzungen am 9. Spieltag der Bundesliga und am 11. Spieltag der 2. Bundesliga musste unter anderem auf die Feiertagsgesetzgebung in mehreren Bundesländern sowie die Terminierung der DFB-Pokalspiele Rücksicht genommen werden." So tragen alle Teams aus Nordrhein-Westfalen, die an diesem Wochenende ein Heimspiel haben, dieses am Sonntag an. Aus der ersten Liga ist das der 1. FC Köln , aus dem Unterhaus sind das der VfL Bochum , der SC Paderborn sowie Fortuna Düsseldorf . Hertha kann damit nicht auf den Sonntag rücken, weil alle drei Partien für diesen Tag bereits vergeben sind. DFL: "Wenn es so einfach wäre, hätten wir es so terminiert" Doch warum kann Union nicht im Sonntag spielen? Hätte die Partie zwischen dem VfL Wolfsburg und der TSG Hoffenheim , die an jenem Tag für 17.30 Uhr terminiert wurde, nicht auf mit der Partie der Köpenicker getauscht werden können? Immerhin haben die "Wölfe" und die TSG ihre Pokalpartien beide bereits am Dienstag absolviert. Unions Gegner Freiburg wiederum trat erst am Mittwoch in Düsseldorf an und muss nun schon am Samstag in Berlin aufschlagen. Bei einer Ansetzung am Sonntag hätte der SC dreieinhalb statt lediglich zweieinhalb Tage Regenerationszeit zwischen den beiden Auswärtspartien gehabt – und auch immer noch dreieinhalb Regenerationstage bis zum nächsten Gastspiel in der Europa League in Nizza. t-online hat bei der DFL zu diesem Umstand nachgeforscht. Die Antwort eines Sprechers der Liga: "Wenn es so einfach wäre, hätten wir es so terminiert. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass alle Vereine nur an einer bestimmten Anzahl an bestimmten Wochentagen spielen dürfen." Die Europa-League-Teilnehmer sollen beispielsweise nicht immer an den bei Fans unbeliebten Sonntagen spielen müssen, wenn es sich mal vermeiden lässt. "Für die Klubs und die Fans soll ein fairer und ausgewogener Spielplan entstehen", erklärte der DFL-Sprecher. Und: "Natürlich haben auch Medienpartner gewisse Rechte, den nachgekommen werden muss." Viele Dinge würden auf die Ansetzungen Einfluss nehmen, hieß es weiter. Dieses Mal führte das offenbar zu einem Novum in Berlin, bei dem es nicht nur aufgrund der Rivalität zwischen Hertha und Union gewaltig krachen könnte. Denn Fakt ist: Die Partie zwischen Hertha und Dresden ist als Risikospiel eingestuft worden. Rund 25.000 Dynamo-Fans werden für das Duell im Olympiastadion erwartet. Auch deshalb wartet auf Berlin ein überaus brisanter Samstag.
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