Der Fußball-Bundestrainer zeigt sich bei einer Veranstaltung emotional. Er verrät, warum der Küchenchef des DFB die entscheidende EM-Ansprache hielt. Julian Nagelsmann zählt zweifelsohne zu einer neuen Generation von Fußballtrainern. Der 37-Jährige spricht offen über seine Gefühle, etwas, das bei Trainern früherer Tage nicht eben selbstverständlich war. Und so machte Nagelsmann bei der Premiere der Dokumentation "Unser Team – Die Heim-EM 2024" über die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland auch keinen Hehl daraus, dass ihm das Werk die Tränen in die Augen getrieben habe. Zur Vorstellung der Doku war der Bundestrainer ebenso wie Bayern-Star und Nationalelfkapitän Joshua Kimmich in die Astor Film Lounge nach München gekommen. "Das ist wirklich die Hauptszene im Film, wo ich tatsächlich immer anfange, auch wieder Tränen in die Augen zu kriegen. Ihr werdet später merken, was ich meine", sagte Nagelsmann zu einer Schlüsselszene der Doku. Darin wird gezeigt, wie DFB-Koch Anton Schmaus die Mannschaftsansprache vor dem Viertelfinale gegen Spanien hält. Nagelsmann: "Diese Momente sind sehr bedeutend" Dass ausgerechnet der Küchenchef des Verbands die wichtige Ansprache vor dem Spiel halten durfte, erklärte Nagelsmann bei einem Podiumsgespräch vor dem Film so: "Wir haben einfach mit dem Trainerteam darüber diskutiert, dass es im DFB-Kreis außergewöhnlich ist, wie der Staff so zusammenhält, was wir für ein gemeinsames Gefühl haben mit der Mannschaft, aber auch mit dem Team drumherum. Die Momente vorm Spiel, wenn es zu einer finalen Ansprache kommt, sind sehr bedeutend." Laut "Bild"-Zeitung war Nagelsmann mit der Rede des Küchenchefs zufrieden. "Er hat es gut gemacht. Es war etwas lustig und emotional. Das war besser als viele meiner Ansprachen." Auch mit der Doku selbst zeigte sich Nagelsmann laut einer RTL-Mitteilung einverstanden. "Die Heim-EM war trotz des Ausscheidens im Viertelfinale einmalig für uns, weil die Fans uns durch das Turnier getragen haben. Diese Symbiose von Mannschaft und Fans zeigt der Film eindrucksvoll". Der Kölner Sender zeigt die Doku am Samstag (20.15 Uhr) im Free-TV. Doku geht über das Geschehen auf dem Platz hinaus 40 Tage lang begleitete ein Kamerateam die DFB-Auswahl durch Trainingslager, Testspiele und das Turnier. Dabei erhält man tiefe Einblicke ins Innenleben der deutschen Fußball-Nationalmannschaft während des aufregenden Sommers bis zum unglücklichen Viertelfinal-Aus gegen den späteren Europameister Spanien. "Der Sommer 2024 war etwas ganz Besonderes für uns als Mannschaft und vor allem für ganz Fußball-Deutschland, sogar darüber hinaus. Ich freue mich sehr darauf, mit diesen Emotionen ins Jahr 2025 zu starten. Denn wir haben gemeinsam noch viel vor", sagte Nagelsmann. Der Inhalt der Doku geht über das Geschehen auf dem Platz oder innerhalb der Mannschaft hinaus. So ist unter anderem zu sehen, wie sich die eingesperrten Frauen in der Justizvollzugsanstalt Ossendorf beim 2:0 von Ilkay Gündogan gegen Ungarn in den Armen liegen. Ähnliche Gefühle erlebten die deutschen Soldaten des Panzerbataillons an der litauischen Grenze, Ärzte mit ihren Patienten auf der Intensivstation einer Klinik in Bremen oder die Musiker in der Hamburger Elbphilharmonie während eines Konzertes.