Butter-Preis fällt im Supermarkt und Discounter unter einen Euro

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Für die Weihnachtsbäckerei ist eine Zutat jetzt günstiger zu haben: Butter ist so günstig wie lange nicht. Denn es ist ungewöhnlich viel Milch auf dem Markt. Das löst auch Sorgen aus. Butter wird noch einmal deutlich billiger. Ein 250-Gramm-Stück Deutscher Markenbutter der Eigenmarken ist nun für 99 Cent zu haben, wie aus Ankündigungen von Supermärkten und Discountern hervorgeht. Der Butterpreis hat sich damit innerhalb eines Jahres mehr als halbiert. Auch andere Butterprodukte werden nach Angaben der Händler billiger. Hintergrund ist, dass Milch auf dem Weltmarkt günstiger geworden ist. Laut den Daten der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) sind die Preise Anfang Dezember weiter gesunken, da das Angebot weltweit wächst. Auch bei deutschen Molkereien wurde im zweiten Halbjahr demnach mehr Milch angeliefert als im Vorjahreszeitraum. Alpenbutter, Süßrahm und Co.: Das ist die Buttersorte mit der höchsten Qualität Butter oder Margarine: Was ist besser? Preise sollen sinken Lidl teilte mit, dass der Discounter sinkende Rohstoffpreise als Preisvorteil an die Kunden weitergeben werde. Edeka, Netto, Rewe und Penny kündigten ebenfalls entsprechende Preissenkungen an. Für die Milchbauern bringe das aus Sicht von Lidl keine Nachteile, weil diese bei niedrigen Preisen mehr verkaufen würden. Bauernvertreter warnen aber seit einiger Zeit vor einer Senkung der Erzeugerpreise. Bei Butter gab es in den vergangenen Jahren große Preisschwankungen. Im Sommer 2023 zahlten Kunden für das billigste Päckchen Butter der Eigenmarken in den meisten Geschäften zwischenzeitlich 1,39 Euro. Im Oktober 2024 war der Preis auf den Rekordpreis von 2,39 Euro gestiegen. Seit Februar sinken die Preise wieder. Bauern fürchten um Existenz Für die Milchbauern bringt der Butter-Preisrutsch aus Sicht von Lidl keine Nachteile, weil diese bei niedrigen Preisen mehr verkaufen würden. Bauernvertreter warnen aber seit einiger Zeit vor einer Senkung der Erzeugerpreise. Von "gefährlichem Preisdumping" im Kampf um die Kunden sprach kürzlich der Deutsche Bauernverband. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter schlug einen Lieferverzicht gegen Ausgleichszahlung für die Bauern vor. Molkereien hätten daran aber kein Interesse und nähmen so in Kauf, dass die Erzeugerpreise deutlich einbrechen. "Letztlich setzt man dabei auf eine Marktbereinigung durch Betriebsaufgaben und eine Schwächung des ländlichen Raums." Dass gerade so viel Milch in die Molkereien kommt, hat mehrere Gründe. Wegen der Blauzungenkrankheit haben sich Kalbungen bei Kühen verschoben – und damit verbunden die Milchproduktion. Wie die Experten der AMI außerdem erläutern, gibt es in diesem Jahr viel und gutes Futter für die Tiere. Zuletzt gute Preise und weniger Schlachtungen von Kühen tragen zusätzlich dazu bei, dass mehr Milch fließt. Einkaufen ist deutlich teurer geworden Kunden im Supermarkt dürfte es freuen, dass Butter so günstig ist wie lange nicht. Denn insgesamt mussten sie für ihren Lebensmitteleinkauf in den vergangenen Jahren immer tiefer in die Taschen greifen. Laut Statistischem Bundesamt kosteten Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke im Oktober in Deutschland 37 Prozent mehr als 2020. Doch die Bauern hatten davon wenig, eher Lebensmittelhändler und -hersteller, wie kürzlich ein Gutachten der Monopolkommission kritisierte, ein Beratungsgremium der Bundesregierung . Rund 85 Prozent des deutschen Lebensmitteleinzelhandels werden von Edeka, Rewe, der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) und Aldi kontrolliert – für die Gutachter eine besorgniserregende Marktkonzentration. Sorge über Macht des Handels Nach dem Gutachten sind etwa die Preise für Milcherzeugnisse im Supermarkt in den vergangenen Jahren deutlich stärker gestiegen als die Erzeugerpreise. Handelsverbände wiesen die Kritik zurück, dass sie Kostensenkungen nicht an Kunden weitergegeben hätten. Sie verwiesen auf gestiegene Kosten für Energie, Personal und Wareneinkauf. Mit der jetzigen Butter-Preissenkung hob Lidl hervor, zugunsten der Bauern bewusst auf Marge zu verzichten.
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