Celtic Glasgow: Klub-Besitzer erhebt schwere Vorwürfe gegen Rodgers

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Einen Tag nach einer bitteren Niederlage in der Liga ist für Brendan Rodgers Schluss. Der Nordire verlässt den Klub nach höchst erfolgreichen Jahren. Brendan Rodgers ist als Trainer von Celtic Glasgow zurückgetreten. Das teilte der schottische Traditionsclub am Montagabend mit. Ein Nachfolger für den 52 Jahre alten Coach steht noch nicht fest. Vorerst übernehmen der frühere Celtic-Trainer Martin O'Neill und Ex-Celtic-Spieler Shaun Maloney die Führung beim 55-maligen schottischen Fußball-Meister. Celtic hatte am Sonntag das Topspiel der Scottish Premiership bei Heart of Midlothian 1:3 verloren. Durch die Niederlage wuchs der Rückstand auf den Club aus Edinburgh auf acht Punkte an. Die Qualifikation für die Champions League und damit Millionen-Einnahmen hatte Celtic Ende August nach einer Niederlage im Elfmeterschießen gegen den kasachischen Club Qairat Almaty verspielt. Allerdings sollen nicht nur sportliche Gründe ausschlaggebend für die Entscheidung gewesen sein. Offenbar hat es hinter den Kulissen des Traditionsklubs in den vergangenen Wochen heftig gekracht. So soll sich Rodgers mit der Klubführung der Celtics überworfen haben. Grund dafür waren verschiedene Aussagen, die der Coach gemacht hatte. Darin hatte er unter anderem die Transferpolitik von Manager Michael Nicholson kritisiert und sich über mangelnde Abstimmung innerhalb des Klubs beklagt. Auch behauptete er, der Klub habe ihn in Sachen Vertragsverlängerung hingehalten. Schwere Anschuldigungen gegen den Trainer Kurz nachdem der achtmalige schottische Triple-Sieger auf seiner Webseite die Demission Rodgers verkündet hatte, veröffentlichte Celtic ein weiteres Statement. Es kam von Celtics Mehrheitseigentümer Dermot Desmond – und dessen Abschiedsgruß hatte es in sich. Zwar dankte Desmond dem Ex-Trainer zunächst für sein Engagement in den vergangenen zwei Jahren. Doch vor allem machte er dem 52-Jährigen schwere Vorwürfe. Dermond sprach von einem enormen Vertrauensvorschuss, den man Rodgers gewährt habe. Ein Vertrauen, das dieser enttäuscht habe. Er nannte Rodgers Verhalten "toxisch" und "spalterisch". Auch verwahrte der Celtic-Eigener sich in seiner Erklärung entschieden gegen die Darstellung Rodgers, man habe diesem kein Angebot zur Verlängerung seines Vertrages unterbreitet. Vielmehr sei das Gegenteil der Fall gewesen. Darüber hinaus sei Rodgers stets in alle Transfers des Klubs eingebunden gewesen und habe diese abgesegnet. Tatsächlich habe Rodgers bei allen sportlichen Entscheidungen sogar das letzte Wort gehabt, so Dermond. Die Anschuldigungen des Trainers in der Öffentlichkeit seien aus dem Nichts gekommen und hätten ihn kalt erwischt. Dennoch sei er zu Rodgers nach Hause gefahren und habe das Gespräch mit dem Coach gesucht und um dessen Kooperation geworben. Jedoch ohne nennenswerten Erfolg. Rodgers: "100 Prozent sicher" "Bedauerlicherweise waren seine Worte und Handlungen seitdem spaltend, irreführend und eigennützig. Sie haben zu einer vergifteten Atmosphäre rund um den Verein beigetragen und die Feindseligkeit gegenüber Mitgliedern der Geschäftsführung und des Vorstands geschürt. Einige der Beschimpfungen, die in der Folge gegen sie und ihre Familien gerichtet wurden, waren völlig ungerechtfertigt und inakzeptabel", so Dermond. Und weiter: "Dass zuletzt einiges schiefgelaufen ist, lag nicht an der Struktur unseres Klubs, sondern am Verhalten einer einzelnen Person, die sich auf Kosten anderer selbst profilieren möchte". Es sind schwere Vorwürfe gegen den Erfolgstrainer, die der Eigentümer von Celtic Glasgow da erhebt. Die britische Boulevardpresse spricht bereits von einer "atemberaubenden Attacke" und einer "erstaunlichen Schlammschlacht", die den schottischen Traditionsklub erfasst hat. Kurioserweise hatte Rodgers noch im September ein Treuebekenntnis zu Celtic abgegeben, den er von 2016 bis 2019 schon einmal erfolgreich trainiert, dann aber mitten in der Saison verlassen hatte. "Als ich das erste Mal hier war, bin ich wahrscheinlich deswegen gegangen [aus Frustration über mangelnde Unterstützung]. Aber dieses Mal werde ich das nicht tun. Auf keinen Fall – 100 Prozent sicher", so Rodgers bei einer Pressekonferenz. "Meine Aufgabe ist es, hier zu sein und dem Team, der Mannschaft und dem Verein zu helfen, wieder auf die Beine zu kommen und weiterzumachen". Nicht einmal sechs Wochen später waren von den 100 Prozent Überzeugung nur noch null Prozent übrig geblieben. Der aus Nordirland stammende Rodgers war im Juli 2023 nach Glasgow zurückgekehrt. Neben zwei Meisterschaften holte er in seiner zweiten Amtszeit auch den schottischen Pokal. In seiner ersten Amtszeit hatte er bereits dreimal das Triple mit "The Bhoys" gewonnen.
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