Sechs der acht Spieltage in der Champions League sind bereits gespielt. Dabei ist die Lage für die deutschen Teams unterschiedlich. Die "neue" Champions League steckt mitten in ihrer zweiten Saison. Seit der Reform gibt es keine Gruppenphase mehr, sondern die Teams treten in einem Ligaformat gegeneinander an. Drei Viertel der Ligaphase sind gespielt, der sechste Spieltag ist am gestrigen Mittwoch zu Ende gegangen. Der FC Bayern feierte einen 3:1-Sieg gegen Sporting Lissabon , Frankfurt verlor in Barcelona, Dortmund (gegen Bodø/Glimt) und Leverkusen (gegen Newcastle) spielten Unentschieden. In der Tabelle stellt sich die Lage für die vier deutschen Vertreter vor den finalen Spielen im Januar unterschiedlich dar. FC Bayern: 15 Punkte Der deutsche Rekordmeister hat bis auf das Spiel bei Arsenal alle Partien gewonnen und steht auf Rang zwei der Champions-League-Tabelle. Und mit Royale Union Saint-Gilloise und der PSV Eindhoven hat Bayern machbare Gegner vor der Brust. Ein Platz unter den besten acht Teams, der die direkte Qualifikation für das Achtelfinale bedeutet, ist realistisch. Sportdirektor Max Eberl erinnerte sich am Dienstag an die vergangene Saison, in der die Bayern in die Playoffs mussten, was wertvolle Kräfte kostete. "Wir brauchen noch einen Sieg, dann bist du sicher unter den ersten acht", rechnete Eberl vor, "und das gibt uns halt dann auch zwei englische Wochen weniger." Vergangenes Jahr reichten 16 Punkte, um direkt im Achtelfinale zu landen. Eine Simulation des Datenanbieters Opta vor der Saisons 2024/25 zeigte, dass selbst 15 Punkte in 73 Prozent der Fälle für die ersten acht reichte. Darauf will sich Bayern aber nicht verlassen. Mit einem Sieg soll das fix werden. Restprogramm: Royal Union Saint-Gilloise (heim), PSV Eindhoven (auswärts) Borussia Dortmund: 11 Punkte Das direkte Achtelfinale ist für den BVB nur noch schwer zu erreichen. Der verpasste Heimsieg gegen Bodø/Glimt hat die Chancen geschmälert, statt auf Platz vier steht Dortmund auf Rang zehn. Sportdirektor Sebastian Kehl sprach im Anschluss an die Partie gegen die Norweger von "Überheblichkeit" im Auftreten des BVB. "Die Spieler sollten sich schon bewusst sein, was sie heute hier verspielt haben", sagte er. Denn die kommenden Gegner haben es in sich. Dortmund muss bei Tottenham in London ran und empfängt anschließend den italienischen Topklub Inter. Die Mailänder rangieren auf Platz sechs in der Tabelle, haben sich nur Atlético Madrid und dem FC Liverpool geschlagen geben müssen. Immerhin: Die Playoffs hat der BVB mit elf Punkten laut den Opta-Berechnungen sicher. Restprogramm: Tottenham Hotspur (a), Inter Mailand (h) Bayer Leverkusen: 9 Punkte Die "Werkself" hat es selbst in der Hand, sich für die Playoffs zu qualifizieren. Mit den ausstehenden Partien bei Olympiakos Piräus und gegen den FC Villarreal besteht sogar noch eine Restchance, mit zwei Siegen auf 15 Punkte zu kommen und dann vielleicht sogar nochmal in die Top acht vorzustoßen. Doch dafür müsste einiges zusammenkommen. Denn Leverkusen hat gerade in den ersten Spielen zu viele Punkte liegen lassen – vor allem in Kopenhagen (2:2) und gegen Eindhoven (1:1). Das setzt die Mannschaft nun unter Druck, will sie die Playoffs überspringen. In jedem Fall braucht Leverkusen dringend Punkte, denn selbst die jetzigen neun Zähler könnten nicht ausreichen, um zumindest eben jene Playoffs zu erreichen. Der VfB Stuttgart schied im vorherigen Jahr mit zehn Zählern aus. Restprogramm: Olympiakos Piräus (a), FC Villarreal (h) Eintracht Frankfurt: 4 Punkte Für den vierten deutschen Champions-League-Klub wird die Luft allmählich dünn. Die knappe Niederlage in Barcelona hat die Chancen der Hessen auf die Playoffs deutlich geschmälert. Der Auftaktsieg gegen Galatasaray (5:1) ist der bisher einzige Erfolg der Eintracht in der Champions League. Es folgten unter anderem ein 1:5 in Madrid, ein 1:5 daheim gegen Liverpool und eine 0:3-Heimniederlage gegen Bergamo. Nur in Neapel konnte Frankfurt noch punkten. Vor den zwei letzten Spielen steht die Eintracht vor dem Aus. Nur mit zwei Siegen wird sich Frankfurt noch in der Champions League am Leben halten können – sofern die Konkurrenz mitspielt. Am kommenden Spieltag geht es nach Aserbaidschan zu Qarabağ Ağdam, anschließend ist Tottenham zu Gast in Frankfurt. Zwei Aufgaben, die es in sich haben. Mario Götze wollte die Hoffnung auf das Weiterkommen aber nicht aufgeben. Bei Prime Video sagte er vor den letzten Spielen: "Wir werden bis zum letzten Bisschen kämpfen. Sofern wir noch eine Möglichkeit haben, werden wir alles in die Waagschale werfen, da noch Punkte zu holen." Restprogramm: Qarabağ Ağdam (a), Tottenham Hotspur (h)