Was für eine Story: João Pedro wird bei "Flu" in Rio de Janeiro ausgebildet. Und nun trifft der Brasilianer zweimal gegen den Ex-Club. Auf Chelsea und seinen Neuzugang wartet jetzt Paris oder Real. Vom Strand-Urlauber zum Chelsea-Helden - João Pedro hat bei der Club-WM eine märchenhaft anmutende Fußball-Story geschrieben. Ausgerechnet der bei Fluminense ausgebildete Stürmer führte seinen neuen Verein FC Chelsea beim 2:0 (1:0) mit zwei traumhaften Toren quasi im Alleingang ins Finale des Turniers in den USA. "Es war ein Traumstart für mich. Besser hätte es nicht laufen können", sagte der 23-Jährige nach seinem großen Tag im MetLife Stadium. Was für eine irre Geschichte. Fluminense ist der Jugendclub von João Pedro Junqueira de Jesus. Der Brasilianer wechselte aber dann schon mit 18 Jahren nach England. Und nun mit Öffnung des Transferfensters zu Monatsbeginn von Brighton & Hove Albion zu den "Blues". Und für die erzielte er beim zweiten Einsatz prompt seine ersten beiden Tore; eines mit viel Gefühl und Schusstechnik aus 20 Metern in den Winkel. Und eines mit brachialer Wucht unter die Latte. Bei seinem Doppelpack vor 70.556 Zuschauern im Finalstadion vor den Toren New Yorks verzichtete der als "Man of the Match" ausgezeichnete Stürmer aber auf einen ausgelassenen Jubel. Er hob sogar entschuldigend die Arme. Kein Torjubel: "Das ist einfach zu erklären "Das ist einfach zu erklären", sagte João Pedro, als er später außerhalb des Stadions in einem weißen Zelt vor der Weltpresse saß und kurz zwei Fragen beantwortete. "Fluminense hat mir alles gegeben, als ich jung war. Ich bin dankbar", sagte er zu der immer noch engen Verbindung zu dem Club aus Rio de Janeiro. Es sei sogar "schade", dass nicht sein Ex-Verein im Finale stehe. "Aber ich bin Fußball-Profi. Und ich habe auf dem Platz einen Job zu erledigen. Ich spiele jetzt für Chelsea. Und sie bezahlen mich dafür, Tore zu schießen", sagte er. Über 60 Millionen Euro hat João Pedro Chelsea gekostet. Halbe Ablösesumme eingespielt Und die Ablöse hat er nach insgesamt nur 96 Einsatzminuten fast zur Hälfte schon wieder eingespielt. Denn der Finaleinzug bringt Chelsea 30 Millionen US-Dollar Preisgeld ein. Ein Erfolg am Sonntag gegen Paris Saint-Germain oder Real Madrid würde die Prämie sogar auf 40 Millionen Dollar hochschrauben. Ans Geld dachte Chelsea-Coach Enzo Maresca aber nicht so sehr, als er über seinen neuen Torjäger sprach, der das Potenzial zum Topstürmer mitbringt. "Ich bin sehr glücklich für ihn. Wir wussten, dass er ein sehr guter Spieler ist und Spiele entscheiden kann. Das Interessante ist: Er kam direkt aus dem Urlaub zu uns. Vielleicht ist er deswegen einfach frischer", meinte Maresca. João Pedro vermisst das Strandleben anscheinend nicht. Er freut sich stattdessen auf weitere Schwerstarbeit in der Hitze von New York gegen PSG oder Real. "Jetzt müssen wir uns auf das Finale konzentrieren", sagte er, bevor er bis Sonntag aus dem riesigen MetLife Stadium verschwand.