Die EVG verlangt den Rauswurf von Sigrid Nikutta, da ihr Kurs DB Cargo gefährde. Die Gewerkschaft rügt die bisherigen Verluste und warnt vor dramatischen Folgen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) fordert, Sigrid Nikutta als Vorstandschefin der Bahn-Tochtergesellschaft für den Güterverkehr abzuberufen. Nikuttas Kurs führe DB Cargo in den Abgrund, warnte die Gewerkschaft am Montag. Interview: Sigrid Nikutta über unpünktliche Züge und Güterverkehr Energie: Die Bahn als Rückgrat für den Rohstoff-Transport "Nikuttas Bilanz ist verheerend – über 3,1 Milliarden Euro Minus seit ihrem Amtsantritt sprechen für sich", schreibt die stellvertretende EVG-Vorsitzende und Vize-Aufsichtsratschefin Cosima Ingenschay in einem Brief an Bahn-Vorstandschefin Evelyn Palla und Aufsichtsratschef Werner Gatzer. "Was sie Transformation nennt, ist in Wahrheit ein kopfloses Abwickeln", heißt es darin nach EVG-Angaben. "DB Cargo ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft Während die Belegschaft Tag für Tag alles gebe, um Züge am Laufen zu halten, verkaufe die Unternehmensführung Tafelsilber, schicke betriebsnotwendiges Personal mit Abfindungen nach Hause und vergebe Leistungen ohne Not an Dritte. Die Folgen seien dramatisch: sinkende Qualität, mangelhafte Pünktlichkeit und wachsende Unsicherheit im Unternehmen. "DB Cargo ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft", führte Ingenschay aus. Ohne die Güterzüge der Bahn laufe kein Hochofen, kein Stahlwerk und keine Autofabrik. Doch statt das System Schiene zu stärken, verliere sich Nikutta in Selbstdarstellung und Social-Media-Auftritten, kritisiert die Gewerkschafterin. Eine Unternehmenssprecherin reagierte mit den Worten: "Zu den Forderungen der EVG äußern wir uns nicht. Wir erwarten an diesem Mittwoch ein Gutachten zur Lage bei DB Cargo, um uns ein objektives Bild zu machen." Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hatte erst zuletzt die Bahn-Spitze neu besetzt und die Südtirolerin Evelyn Palla als neue Gesamt-Chefin des Staatskonzerns bestimmt. Nikutta führte vor ihrem Wechsel zum Staatskonzern die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Bei der Deutschen Bahn AG waren schon kurz nach ihrem Dienstantritt Klagen über ihren Führungsstil laut geworden.