Deutsche Bahn legt Sanierungskonzept bis 2036 vor: Sperrungen geplant

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In einem früheren Konzept plante die Bahn neun Streckensanierungen pro Jahr. Der Aufschrei in der Verkehrsbranche war groß, trotz der Notwendigkeit der Arbeiten. Nun legt der Konzern eine neue Reihenfolge der Sanierungen bis 2036 fest. Die Modernisierung vielbefahrener, aber überalterter Bahnstrecken wird noch bis weit in die 2030er-Jahre hinein dauern. Die aktuelle Reihenfolge der geplanten 42 Korridore im sogenannten Hochleistungsnetz hat die Bahn nun mit dem Bund abgestimmt, wie der Konzern mitteilte. Demnach wird die letzte Sanierung der Strecke Flensburg-Hamburg erst 2036 in angriff genommen. "Im kommenden Jahr werden planmäßig die Generalsanierungen der Korridore Hagen-Wuppertal-Köln, Nürnberg-Regensburg, Obertraubling-Passau, Troisdorf-Unkel/Unkel-Wiesbaden durchgeführt", teilte die Bahn mit. "Für das Jahr 2027 ist die gebündelte Erneuerung und Modernisierung der Korridore Rosenheim-Salzburg, Lehrte-Berlin, Bremerhaven-Bremen und Fulda-Hanau vorgesehen." Erstmal nur auf einer Strecke: ICE mit neuartigem Feature bald von Berlin aus unterwegs "Komfort, Leistung und Flexibilität": Bahn verhökert ICE-Züge Strecken für etwa ein halbes Jahr voll gesperrt Ursprünglich wollten Bahn und Bund die Korridore bis zum Jahr 2031 sanieren. Es geht um stark belastete und aufgrund ihres schlechten Zustands besonders störanfällige Knotenpunkte im bundesweiten Fernverkehr. Start der sogenannten Generalsanierungen war im vergangenen Jahr auf der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim . Derzeit laufen die Modernisierungsarbeiten zwischen Hamburg und Berlin sowie zwischen Emmerich und Oberhausen in Nordrhein-Westfalen. Für die Bauarbeiten werden die Strecken für rund ein halbes Jahr voll gesperrt. Dafür sollen die Abschnitte im Anschluss für mindestens fünf Jahre baufrei bleiben. Ursprünglich waren bis zu neun Sanierungen pro Jahr geplant. Insbesondere bei den Wettbewerbern im Güterverkehr stieß der Plan auf Ablehnung, weil die Güterzüge während der Sperrungen oft deutlich weitere Umwege in Kauf nehmen müssen, als Personenzüge. Im Juli stimmte die Bahn deshalb ein neues Konzept mit der Branche und nun auch mit dem Bund ab. Das ist die neue Reihenfolge ab 2028: 2028 Köln-Koblenz/Koblenz-Mainz München-Rosenheim Hagen-Unna-Hamm Lübeck-Hamburg 2029 Hamburg-Hannover Würzburg-Ansbach-Treuchtlingen Forbach-Ludwigshafen Aachen-Köln 2030 Stuttgart-Ulm Stendal-Magdeburg Uelzen-Stendal Frankfurt-Heidelberg 2031 Mannheim-Karlsruhe Lehrte-Groß Gleidingen Bremen-Hamburg Würzburg-Nürnberg 2032 Bebra-Erfurt Bebra-Fulda Münster-Recklinghausen Weddel-Magdeburg 2033 Bremen-Osnabrück Osnabrück-Münster Hamm-Düsseldorf-Köln 2034 Bremen/Rotenburg-Wunstorf Kassel-Friedberg Ulm-Augsburg 2035 Minden-Wunstorf Nordstemmen-Göttingen 2036 Flensburg-Hamburg Transportbranche sieht noch Nachholbedarf "Die neue Reihung der Generalsanierung ist ein richtiger Schritt, aber kein Befreiungsschlag", teilte der Vizepräsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Joachim Berends, mit. "Solange Umleiterstrecken unzureichend vorbereitet und Sperrkonzepte nach Schema F durchgezogen werden, wird das Netz systematisch überfordert." Der Wettbewerberverband Mofair hob positiv hervor, dass die terminliche Klarheit nun Planungssicherheit für die Verkehrsunternehmen auf der Schiene schaffe. Gleichwohl seien wesentliche Fragen im Zusammenhang mit der sogenannten Generalsanierung noch unklar. "Solange diese nicht beantwortet sind, ist eine abschließende Bewertung der vorgestellten Reihung nicht möglich."
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