Gegen Nordirland holt Deutschland einen wackligen Sieg. Dabei bringt ein traumhafter Freistoß die Entscheidung. Dessen Entstehung ärgert den nordirischen Trainer. Aus Köln berichtet Benjamin Zurmühl Die Erleichterung im Kölner Stadion war spürbar. Als Florian Wirtz den Freistoß in der 72. Minute ins Tor zauberte, war allen klar: Das ist die Entscheidung. Fünf Minuten zuvor hatte es noch 1:1 gestanden zwischen Deutschland und Nordirland im zweiten Spiel der WM-Qualifikation. Das erste hatte die DFB-Auswahl um Wirtz am Donnerstag in der Slowakei mit 0:2 verloren. "Habe mehr erwartet" : Matthäus kritisiert Nationalspieler Frühe Zwangspause : DFB-Star fehlt im nächsten Spiel gesperrt Gegen Nordirland brachte erst Nadiem Amiri die deutsche Mannschaft in der 69. Minute erneut in Führung, dann vollendete Wirtz die besagte Standardsituation. "Das war ein unglaublicher Freistoß", schwärmte auch Nordirlands Nationaltrainer Michael O‘Neill auf der Pressekonferenz nach dem Spiel, fügte aber kritisch an: "Das war kein Freistoß. Das war überhaupt kein Freistoß." Der 56-Jährige ärgerte sich über die Entscheidung des Schiedsrichters Espen Eskås, beim Zweikampf zwischen Alistair McCann und Nadiem Amiri einen Freistoß für Deutschland zu geben. Auch ganz generell gefiel O‘Neill der Auftritt des Unparteiischen aus Norwegen nach dem Seitenwechsel nicht. "Der Schiedsrichter war in der zweiten Hälfte etwas kleinlich. Und dass er den Freistoß gegeben hat, war enttäuschend. Beim Stand von 2:1 haben wir noch eine Chance, das Spiel auszugleichen in der Schlussphase. Daher ist es schade, dass es so kam." Für O‘Neill und Nordirland war es dennoch eine ordentliche Länderspielpause. In Luxemburg hatte das Team einen 3:1-Sieg eingefahren, nach der 1:3-Niederlage gegen Deutschland ist dennoch weiterhin alles möglich. Nordirland ist punktgleich mit der DFB-Elf und hat noch zwei Duelle gegen Tabellenführer Slowakei (sechs Punkte) offen. Ein entscheidender Aspekt: Die kommenden zwei Partien im Oktober sind beides Heimspiele. Erst gegen die Slowakei (10. Oktober) und dann gegen Deutschland (13. Oktober).