Im DFB-Pokal wollte der BVB gegen Wolfsburg einen Schritt aus der Krise machen. In einem Krimi mussten sie sich aber geschlagen geben. Borussia Dortmund schlittert immer tiefer in die sportliche Krise. Nach zuletzt zwei Niederlagen gegen Real Madrid in der Champions League und gegen Augsburg in der Bundesliga musste sich der BVB auch in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen den VfL Wolfsburg mit 0:1 in der Verlängerung geschlagen geben. Nach 90 Minuten hatte es 0:0 gestanden. Beide Mannschaften wirkten dabei über die gesamte Spielzeit deutlich geprägt von den schwierigen letzten Wochen. Spielerisch war es keine ansehnliche Partie, dennoch erarbeiteten sich beide Teams einige Torchancen, die sie jedoch allesamt nicht nutzen konnten. In der Verlängerung war es dann Jonas Wind mit seinem Treffer in der 117. Minute, der ganz spät doch noch die Entscheidung brachte. So lief das Spiel: Der BVB begann durchaus offensiv. Schon in der zweiten Minute erlief Stürmer Serhou Guirassy einen Fehlpass an der Mittellinie und trieb den Ball in die gegnerische Hälfte. Sein Abschluss aus der Distanz wurde geblockt. Malen kam nochmal an den Ball und zog in den Sechzehner, auch sein Schuss kam aber nicht durch. Nur zwei Minuten später hatte Wolfsburg-Keeper Kamil Grabara dann Glück, als er einen langen Ball zwar abfing, aber direkt zu Jamie Gittens spielte. Der kam jedoch nicht direkt zum Abschluss und verdribbelte sich dann. In der Folge fiel das Spiel etwas ab, beiden Mannschaften war die schlechte Form der letzten Wochen durchaus anzumerken. Sie agierten verunsichert. Die große Chance auf die Führung bot sich dem BVB dann in der 14. Minute, als Nico Schlotterbeck mit einem Steilpass Maximilian Beier auf die Reise schickte. Alleine vor dem Tor überwand der DFB-Stürmer zwar Grabara, traf aber nur den Pfosten. Nur zwei Minuten später schickte Guirassy dann Donyell Malen, der den Ball scharf in den Fünfer brachte. Dort lauert Gittens, dessen Abschluss aber knapp das Tor verfehlte. Wolfsburg erster Abschluss ließ bis zur 20. Minute auf sich warten, als Patrick Wimmer es aus der Distanz versuchte, jedoch deutlich verzog. Es waren in erster Linie weiter die Dortmunder, die gefährlich vor dem gegnerischen Kasten auftauchten. So auch in der 24. Minute, als Pascal Groß per Flanke Guirassy in der Mitte fand. Dessen Kopfball landete an der Hand von Wolfsburg-Verteidiger Denis Vavro und von dort im Toraus. Schiedsrichter Daniel Siebert gab jedoch weder Elfmeter noch Ecke. Da es bei der Partie keinen VAR gab, ging das Spiel auch einfach weiter. Erst in der 32. Minute war auch Dortmund-Keeper Gregor Kobel das erste Mal gefordert, als Mohamed Amoura druckvoll von der Strafraumecke abzog, jedoch zu zentral zielte, um den Österreicher zu überwinden. In der 40. Minute hatten die Wölfe nach einer Dortmunder Ecke dann nochmal die Chance zu kontern, spielten die gute Gelegenheit jedoch miserabel aus. Sie verpuffte. Vier Minuten später musste Kobel dann nochmal bei einer scharfen und flachen Hereingabe von Bence Dárdai eingreifen, bevor der Ball zu Lovro Majer kam, der jedoch ein Luftloch schlug. Dann war Pause. In der zweiten Hälfte war es wieder der BVB, der die erste Offensivaktion setzte. Nach einer guten Kombination brachte Groß den Ball in die Mitte, wo Malen jedoch nur mit der Fußspitze an den Ball kam und der Abschluss entsprechend zum Kullerball wurde. In der 52. Minute fand Groß dann wieder Guirassy mit einer Flanke aus dem Halbfeld. Der Ball geriet allerdings etwas zu hoch und der Stürmer konnte das Spielgerät nur in hohem Bogen über das Tor köpfen. Vier Minuten später hatte der BVB dann Glück, dass Felix Nmecha nach einem groben Tritt mit offener Sohle gegen Wimmer nur die Gelbe Karte sah. Mit einem VAR wäre er wohl vom Platz gestellt worden. Spielerisch hatten die Schwarz-Gelben Flanken auf Guirassy wohl als Erfolgsrezept ausgemacht. In der 65. Minute war es Bensebaini, der den Ball auf dessen Kopf brachte. Grabara lenkte die Kugel aber noch über das Tor. Die nächste Gelegenheit hatte Brand mit einem Distanzschuss in der 72. Minute, der jedoch knapp über das Tor segelte. Insgesamt blieb das Spiel, vor allem auf Wolfsburger Seite, fußballerische Magerkost. Beide Teams schien Angst zu haben, einen entscheidenden Fehler zu machen. Die nächste Gelegenheit kam erst in der 86. Minute, als Jonas Wind mit einer Doppelchance den besten Wolfsburger Abschluss der zweiten Hälfte hatte, jedoch letztendlich zu hoch zielte. In der Schlussphase lief Wolfsburg nochmal an, kam durch Tiago Tomas nochmal zu einem Distanzschuss, der aber am Tor vorbeiflog. Dann ging es in die Verlängerung. Dort hatte Tomas nach drei Minuten schon die riesige Chance für die Wölfe. Sein Abschluss knallte aber an die Latte. Es blieb die einzige Großchance bis zum Seitenwechsel. In der zweiten Hälfte sah es dann schon nach Elfmeterschießen aus, als Wind die späte Entscheidung brachte.