DFB-Pokal: Titelverteidiger Stuttgart wendet Blamage gegen Braunschweig ab

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In einer spektakulären Erstrundenpartie zwischen Stuttgart und Braunschweig wendete sich das Blatt mehrmals. Am Ende rettete sich der Titelverteidiger. Titelverteidiger VfB Stuttgart hat das sensationelle Ausscheiden in der ersten Runde des DFB-Pokals nur knapp abgewendet. Bei Zweitligist Eintracht Braunschweig setzte sich die Elf von Trainer Sebastian Hoeneß nach einem wilden Spiel mit 12:11 (1:1, 3:3) nach Elfmeterschießen durch. Dabei taten sich die Schwaben mit leidenschaftlich kämpfenden Braunschweigern von Anfang an schwer. Bereits in der achten Minute gingen die Hausherren durch Sven Köhler in Führung. DFB-Keeper Alexander Nübel im VfB-Tor sah bei dem Distanzschuss nicht gut aus. Doch Stuttgart kam schnell zurück und glich schon drei Minuten später durch Ermedin Demirović aus. Der Stürmer war es auch, der den VfB mit seinem zweiten Treffer in der 60. Minute in Führung brachte. Doch Braunschweig drehte das Spiel durch einen Doppelpack von Fabio Di Michele Sánchez (77./85.) erneut. Das war aber immer noch nicht das Ende: DFB-Stürmer Nick Woltemade glich in der 89. Minute nochmals aus und schickte das Spiel in die Verlängerung. Dort ging der Wahnsinn weiter: Zunächst war es ausgerechnet ein Eigentor von Sanoussy Ba (92.), das nach einem sensationellen Solo inklusive Hackentrick von Tiago Tomas den VfB erneut in Front brachte. Doch wieder kam Braunschweig zurück und glich in der 104. Minute durch Christian Conteh aus. Entsprechend ging es ins Elfmeterschießen. Auch dort brauchte es ganze zehn Schützen pro Team, doch am Ende rettete sich Stuttgart eine Runde weiter. So lief das Spiel: Dieser Pokal-Krimi hatte bereits rasant begonnen, denn schon in der 8. Minute hatte Sven Köhler den Außenseiter mit einem 30-Meter-Schuss in Führung gebracht. In der 77. und 85. Minute gelang Fabio Di Michele Sánchez ein Doppelschlag zum 2:2 und 3:2. Fast wäre der 22 Jahre alte Linksverteidiger damit erneut zum Braunschweiger Helden geworden, denn schon im Mai war ihm ein wichtiges Tor in der Abstiegsrelegation gegen den 1. FC Saarbrücken gelungen. Doch nach 90 Minuten gab es an diesem Abend nur ein Unterschied zwischen Europa-League-Teilnehmer und Zweitligist: Das 1:1 (12.) und 1:2 (60.) hatte der Woltemade-Ersatz Demirović erzielt. Der Nationalstürmer selbst war erst 18 Minuten vor seinem Tor zum 3:3 eingewechselt worden. Das 3:4 leitete der Portugiese Tiago Tomas mit einem feinen Trick ein. Den Stürmer hatten die Stuttgarter erst kurz vor der Saison für einen zweistelligen Millionenbetrag vom VfL Wolfsburg verpflichtet. Da kann die Eintracht nicht mithalten. Dass der bosnische Nationalspieler Demirović und nicht der vielumworbene Woltemade im Stuttgarter Sturm spielte, hatte schon früh am Abend für das erste Aha-Erlebnis gesorgt. Doch Trainer Sebastian Hoeneß stellte schnell klar, dass diese Entscheidung nur der Schonung diente und nicht etwa ein Anzeichen für ein neuerliches Werben des FC Bayern München um den 23-jährigen Woltemade ist. "Nick hat die U21-EM gespielt, er ist drei Wochen später eingestiegen und wir gehen jetzt in eine englische Woche. Da müssen wir einfach Verantwortung übernehmen und die Jungs steuern", sagte Hoeneß in einem ARD-Interview. Woltemade kam erst in der 71. Minute ins Spiel. Was er zuvor von draußen gesehen hatte, konnte ihm nicht gefallen. Überall auf dem Spielfeld attackierten die Braunschweiger die Stuttgarter hartnäckig. Das nahm dem VfB nahezu jede Kreativität. Hinzu kamen mehrere individuelle Patzer im Spielaufbau – und vor allem auf der Torwart-Position. Schon in der sechsten Minute wurde Nübel im eigenen Strafraum von Braunschweigs Erencan Yardimci attackiert, traf den Ball nicht richtig und verursacht dadurch einen Eckball. Nur zwei Minuten später lenkte der Nationalkeeper einen harten, aber unplatzierten 30-Meter-Schuss von Eintracht-Kapitän Köhler ins Tor. Auch beim 2:3 sah Nübel schlecht aus, der Ball schlug im Torwarteck ein. Am Ende feierte der VfB im dritten Pflichtspiel zwar den ersten Sieg der Saison. Arbeit bleibt den Stuttgartern aber noch genug.
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