Gegen Dominator Norwegen reichte es für die DHB-Frauen am Ende nicht zum WM-Titel. Unter die Enttäuschung mischte sich aber auch stolz. Am Ende war Norwegen doch eine Nummer zu groß. Im Finale der Handball-WM musste sich die deutsche Frauen-Nationalmannschaft nach tapferem Kampf den Europameisterinnen und OIympiasiegerinnen mit 20:23 geschlagen geben. Während die Skandinavierinnen ihre Titelsammlung also komplettierten, wartet Deutschland weiter auf den ersten WM-Titel seit 1993. Dennoch: Das Turnier, für das das Halbfinale als Ziel ausgegeben wurde, war ein Erfolg für die DHB-Auswahl – auch wenn Bundestrainer Markus Gaugisch daran unmittelbar nach Spielende noch nicht denken mochte. "Enttäuschung", nannte Gaugisch am ARD-Mikrofon sein vorherrschendes Gefühl. "Ich hätte für die Leistung, die wir gebracht haben, den Spielerinnen den Lohn gegönnt. Wir haben wieder alles auf der Platte gelassen, halten Norwegen bei 23 Toren. Das ist sensationell. Deshalb ist es Enttäuschung", erklärte er seine Gefühlslage. "Die Entwicklung ist gut" Dennoch fand er lobende Worte für seine Mannschaft: "Ich glaube, die Entwicklung ist gut, vor allem haben wir ein Team", sagte er. Die Mannschaft sei intakt und "handballerisch haben wir viele Möglichkeiten", so der Bundestrainer. "Wir haben Norwegen defensiv einen Fight geliefert, auch offensiv haben wir unterschiedliche Waffen. Es war heute knapp. Trotzdem nehmen wir die Erfahrung mit und ich glaube, die, die heute dabei waren, haben Bock, in diese Richtung noch öfter zu kommen", blickte er schon in die Zukunft. Natürlich werde bald auch Stolz auf die gebotene Leistung einsetzen, "aber wir sind Leistungssportler", sagte Gaugisch. "Es wäre falsch, das jetzt nicht als Niederlage zu sehen. Wenn die Spielerinnen so wären, dann wären sie nicht hier." Und weiter: "Sie wollen gewinnen, egal, wer der Gegner ist." "Es lag an Kleinigkeiten" "Jetzt ist erstmal Zeit, auch ein bisschen traurig zu sein", sagte er, "aber dann stolz, den Blick nach vorn und weiter geht's." Xenia Smits stellt genau diesen Stolz schon in den Vordergrund. "Das Ergebnis zeigt, was wir hier heute geleistet haben. Es lag wirklich nur an Kleinigkeiten. Es hat echt nicht viel gefehlt und auch deswegen bin ich noch stolzer auf diese Mannschaft", sagte sie. Auch sie betonte jedoch den "absoluten Willen, es beim nächsten Mal noch besser zu machen" und versprach: "Wir werden nicht aufhören. Diese Mannschaft ist wirklich eigentlich Gold wert und da werden wir versuchen, in Zukunft viel daranzusetzen, um das nochmal möglich zu machen." Auch bei DHB-Sportvorstand Ingo Meckes überwog der Stolz. "Es ist Wahnsinn, Norwegen bei 23 Toren zu halten", befand er. "Wir wussten, wenn wir eine Chance haben wollen, müssen wir über die Deckung kommen und was da gefightet wurde, das macht einen wirklich stolz. Genauso, wie die ganze Reise, die wir jetzt hinter uns hatten", so Meckes weiter. Meckes sah in dem erfolgreichen Turnier "ein Signal für den deutschen Frauen-Handball", aber auch für die Mannschaft selbst. "Wir haben einen Riesenschritt nach vorne gemacht. Ein Großteil der Spielerinnen kann noch viele Jahre zusammenspielen. Es kommt von unten auch etwas nach. Wir sind U19-Europameister. Von daher freue ich mich schon, auf das, was kommt", blickte er nach vorne. "Es ist wirklich sehr emotional noch, aber es ist Wahnsinn, was sie wirklich geleistet haben."