Er hat Millionen mit seiner Musik verdient, besitzt bis heute verschiedene Immobilien. Dennoch bangt Dieter Bohlen um sein Vermögen. Wie kann das sein? Dieter Bohlen spricht gern über Geld – jedenfalls, wenn es abstrakt bleibt. In einem Interview mit einem Netzwerk, das sich laut eigenen Angaben den "Schutz von Vermögenswerten" auf die Fahne schreibt, wettert der 71-Jährige: "Das ist eben blöde, wenn man 45 Jahre wie ein Galeerensträfling gearbeitet hat und dann muss man Angst haben, dass das irgendwelche Irren einem dann wegnehmen." Wie sehr Bohlen um sein Geld fürchtet und warum er mit dem Gedanken spielt, auszuwandern, lesen Sie hier. Dass Dieter Bohlen zeitnah am Hungertuch nagen muss, steht allerdings nicht zu befürchten. Der Mann, der im Laufe seiner inzwischen fast 50-jährigen Karriere mehr als 180 Millionen Tonträger verkauft hat und seit Jahrzehnten bei RTL als DSDS-Chefjuror Millionen verdient, hat ausgesorgt. Doch wie gut genau, das verrät er nicht. 250 Millionen Euro Vermögen? Bohlen dementiert Als das "Manager Magazin" im Jahr 2019 berichtete, er verfüge über ein Vermögen von rund 250 Millionen Euro, stellte Bohlen klar: "Das ist totaler Quatsch, schön wäre es." Einblicke in seine Finanzen gewährte der Musikproduzent anschließend nicht. Er fügte lediglich an: "Noch schöner wäre es, wenn dieses Managementmagazin mir den Rest dazugeben würde. Dann wäre ich echt dankbar." Dennoch hat Bohlen im vergangenen Jahr zugegeben, gut abgesichert zu sein – und auch seinen Kindern im Fall eines Todes jede Menge zu hinterlassen. "Von meinen Tantiemen und Gema-Einnahmen könnte meine Familie leben", sagte er der "Bild" und ergänzte: "Carina und die Kinder bekommen die Ausschüttungen noch bis zu 75 Jahre nach meinem Tod. Sie sind alle abgesichert." Warum es so schwer ist, seinen Besitz zu beziffern, dürfte auch daran liegen, dass Bohlen in unterschiedlichste Anlagemodelle investiert hat. Das gibt er ebenfalls in dem Interview mit dem Vermögensnetzwerk zu Protokoll. "Ich habe irgendwann angefangen, Häuser zu kaufen als Anlage", sagt er. Und weiter: "Wenn du das nach zehn Jahren verkaufst, ist es steuerfrei. Das ist natürlich eine Bombengeschichte." Er habe vor drei Jahren eine Immobilie für "mehr als das Doppelte verkauft", berichtet er stolz. "Und es ist natürlich schön, wenn du die ganze Kohle legal und steuerfrei auf dein Konto kriegst. Das ist eine wunderbare Geschichte." Bohlens Umzug aus steuerlichen Gründen Auch sonst hat der einstige Modern-Talking-Star viel Lob für Sonderregeln und Schlupflöcher übrig. "Du kannst Abschreibungen machen, das ist natürlich auch sehr interessant", sagt er. Außerdem sei er großer Fan von Aktien, es gebe "einfach geile Fonds oder ETFs", so Bohlen. Alles in allem klingt er so, als wisse er, wie er sein Geld schützen und vermehren kann. Da verwundert es womöglich, wenn Bohlen die Angst vor einer Vermögensbesteuerung beschwört. Andererseits kommt es nicht überraschend, dass sich Reiche mehr um ihr Geld sorgen als Menschen, die wenig haben. Denn jene dürften weniger über Kapitalstrategien nachdenken als vielmehr darüber, wie sie am Ende des Monats noch genügend Geld für den Einkauf übrig haben. Und besonders Bohlen ist bekannt dafür, seit jeher ein Augenmerk auf seinen Reichtum zu legen. So soll er bereits 1990 aus steuerlichen Gründen nach Berlin-Grunewald gezogen sein – damals mit seiner inzwischen verstorbenen Partnerin Nadja Abd el Farrag . Er besaß dort für einige Jahre ein Penthouse am Grunewald in der Nähe der Villa von Harald Juhnke. Mehrwert- oder Einkommenssteuer werden zwar bundesweit einheitlich erhoben, bei anderen Steuerarten gibt es hingegen Unterschiede je nach Bundesland – womöglich steckte dies damals hinter dem Umzug Bohlens. Von 1991 bis 1993 lebte er dann im schleswig-holsteinischen Quickborn , wo er ein Haus erwarb. Anschließend zog Bohlen nach Tötensen in der Gemeinde Rosengarten, wo er von seinem Geld eine Villa mit Tonstudio und Pferdekoppel kaufte. Koalition plant keine Steuererhöhungen Bis heute besitzt er gleich mehrere Immobilien – so auch ein Ferienobjekt auf Mallorca , wo er oft Zeit verbringt. Womöglich kommt bald eine weitere Villa dazu. In dem neuesten Interview spricht Bohlen davon, wahlweise nach Dubai oder in die Schweiz zu ziehen, "wenn die Steuern noch viel höher werden". Dann könnte er in die Nachbarschaft von anderen deutschen Promis wie Rapper Bushido und dessen Frau Anna-Maria Ferchichi sowie den Influencerinnen Fiona Erdmann oder Georgina Fleur ziehen. Doch bis dahin müsste sich überhaupt erst einmal etwas an der Gesetzeslage ändern – und laut dem aktuellen Koalitionsvertrag von Union und SPD besteht kein Anlass, das zu glauben. Steuererhöhungen sind nicht vorgesehen. Woher also Bohlens Angst kommt? Unklar. Womöglich ist es aber auch das Umfeld des Vermögensnetzwerkes oder die Fragen des Interviewers, die ihn dazu bewogen haben, mit solchen Aussagen Aufsehen zu erregen. Denn neben Dieter Bohlen befinden sich in dem "BENU-Experten-Netzwerk" laut der dortigen Webseiten-Auflistung Namen wie Rainer Wendt oder Thilo Sarrazin . Außerdem ein gewisser André Schmitt, der unter dem Namen "Hannibal" ein Netzwerk gründete, in dem sich laut einer Recherche der "Taz" mehrere Männer mit rechtsextremem Hintergrund tummelten, die unter Terrorverdacht gerieten. Zudem ist Antony Lee ein Benu-Experte, ein Landwirte-Agitator, der laut Gerichtsentscheid rechtsextrem genannt werden darf. Und so geht das weiter: Kay-Achim H. Schönbach, Vizeadmiral a. D., war einst Hans Georg-Maaßens Vize bei der Werte-Union, Michael Mross ließ in der Vergangenheit mit verschwörungsideologischen Aussagen aufhorchen und schließlich ein gewisser Stefan Schubert, ein früherer Hooligan, der wegen seiner Gewaltverstrickungen aus dem Polizeidienst ausschied.