Diphtherie: RKI warnt vor Ausbruch in Deutschland

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Eine gefährliche Infektionskrankheit kehrt zurück: Das Robert-Koch-Institut sieht Hinweise auf einen bundesweiten Diphtherie-Ausbruch. Wer besonders betroffen ist. Ein Husten, ein Kratzen im Hals – für viele harmlos. Doch wenn dahinter Diphtherie steckt, kann es lebensgefährlich werden. Das Robert Koch-Institut (RKI) warnt aktuell vor einem deutschlandweiten Ausbruch. Besonders alarmierend: Die Krankheit betrifft zunehmend auch Menschen außerhalb von Flüchtlingsunterkünften. Genomdaten belegen deutschlandweiten Ausbruch Das RKI veröffentlichte im aktuellen Epidemiologischen Bulletin (18/2025) Hinweise auf eine verstärkte Verbreitung des Erregers Corynebacterium diphtheriae – genauer: des Sequenztyps ST574. Dieser wurde im Herbst 2022 erstmals in Deutschland nachgewiesen. Inzwischen fanden Forscher mehrere genetisch sehr ähnliche Varianten in verschiedenen Regionen und Bevölkerungsgruppen. Das spricht für eine Übertragung innerhalb Deutschlands. Bis Ende April 2025 wurden dem RKI zufolge 126 Fälle gemeldet – die meisten bei Geflüchteten, aber zunehmend auch unter wohnungslosen oder ungeimpften Menschen sowie bei Älteren mit Vorerkrankungen. Besonders besorgniserregend: Immer mehr Fälle zeigen schwere, teils tödliche Verläufe, besonders bei Atemwegsinfektionen. Zudem treten die Erkrankungen häufiger "autochthon" auf – also innerhalb Deutschlands, ohne Einschleppung aus dem Ausland. RKI fordert mehr Aufmerksamkeit Das RKI ruft daher medizinisches Personal und Gesundheitsbehörden zu besonderer Wachsamkeit auf. Labore sollen bei Verdacht zusätzlich auf das Diphtherie-Toxin testen und positive Fälle melden. Kontaktpersonen müssten konsequent identifiziert und betreut werden – insbesondere in Sammelunterkünften und bei Menschen ohne festen Wohnsitz. Lesen Sie auch: Wann Sie die Diphtherie-Impfung auffrischen lassen sollten Impfschutz entscheidend Der wirksamste Schutz gegen Diphtherie ist eine Impfung. Sie ist in Deutschland Teil des Standardimpfplans und schützt nicht vor dem Erreger, sondern vor dem Toxin. Das RKI empfiehlt daher, den Impfschutz regelmäßig zu prüfen – besonders bei gefährdeten Gruppen. Wer keinen vollständigen Schutz hat, sollte sich umgehend impfen lassen.
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