Wirtschaftsvertreter drängen auf eine Aufholjagd im All, um die Sicherheit Deutschlands zu verbessern. Zuspruch bekommen sie von Forschungsministerin Dorothee Bär. Die Sicherheit Deutschlands wird "auch ganz massiv" im All verteidigt. Das sagte Forschungsministerin Dorothee Bär beim Auftakt des Weltraumkongresses des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) in Berlin . Deutschland und Europa müssten sich "insgesamt resilienter aufstellen, mit einem wirklich unabhängigen Zugang zum All". Der Grund laut Bär: "Wir müssen selbst erkennen können, was da oben los ist, welchen Gefahren wir und welchen Gefahren unsere Satelliten ausgesetzt sind." Weltraum: Bundeswehr strebt nach eigenem Satellitensystem Mysteriöses Radiosignal: Abgeschalteter US-Satellit funkt plötzlich zur Erde BDI fordert Aufholjagd im Weltraum Auch der BDI dringt auf eine Aufholjagd Deutschlands und Europas. "Raumfahrt ist in einer geopolitisch unsicheren Welt weit mehr als Technologie – sie ist notwendige sicherheitsrelevante Infrastruktur", sagte BDI-Präsident Peter Leibinger kurz vor dem Weltraumkongress. Wer keine eigenen Weltraumfähigkeiten besitze, sei abhängig und verwundbar. Laut einer vom BDI in Auftrag gegebenen Studie der Unternehmensberatung Roland Berger, "Aufholjagd im All", ist der Rückstand mittlerweile groß. Deutschland betreibe derzeit nur etwas mehr als 80 eigene Satelliten, die USA dagegen mehr als 10.000 und China mehr als 900. Bei beiden Ländern sei die Tendenz stark steigend. Dadurch entstünden problematische Abhängigkeiten, etwa bei der Satellitenkommunikation. Dabei seien Satelliten heute für die Volkswirtschaften, Logistik, Mobilität und die Verteidigungsfähigkeit entscheidend. Neue Satelliten der Bundeswehr Unterdessen wird der Raketenbetreiber Arianespace zwei deutsche Verteidigungssatelliten mit der "Ariane 6" ins All schicken. Das teilte das Unternehmen mit. Die Verteidigungssonden sollen der Bundeswehr eine sichere militärische Telekommunikation der nächsten Generation garantieren. Daten aus dem Weltraum sind entscheidend, etwa für die Kommunikation oder auch zur Truppenbeobachtung. Die Satelliten sollen von Europas Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana starten, zwei ältere Satellitenmodelle ablösen und mindestens 15 Jahre im All bleiben. Ein Zeitpunkt für den Start wurde nicht genannt.