Der deutsche E-Auto-Importeur Elaris ist insolvent. Ein schwächelnder Absatzmarkt und EU-Strafzölle brachten das Unternehmen zum Fall. Das rheinland-pfälzische Unternehmen Elaris, das sich auf den Import und Vertrieb chinesischer Elektrofahrzeuge unter eigener Marke spezialisiert hat, hat am vergangenen Montag Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Neustadt an der Weinstraße ordnete daraufhin die vorläufige Verwaltung des Firmenvermögens an und bestellte Rechtsanwalt Andreas Hendriock als vorläufigen Insolvenzverwalter. Ohne seine Zustimmung sind geschäftliche Entscheidungen ab sofort nicht mehr möglich. Erfolgreicher Start am Absatzmarkt Elaris wurde 2020 von dem Unternehmer Lars Stevenson gegründet und konnte zunächst beachtliche Umsatzsteigerungen verzeichnen: von drei Millionen Euro im Jahr 2022 auf 9,7 Millionen Euro im Jahr 2023. Vor der Gründung von Elaris war Stevenson im Weinhandel tätig. Als 2020 das Thema E-Mobilität im Kontext des Klimawandels hochkochte, sei er damals zusammen mit einem Porsche-Manager nach China gereist und kurz darauf mit Verträgen von chinesischen Autobauern zurückgekommen, heißt es auf der unternehmenseigenen Internetseite. Dennoch blieb die Wirtschaftlichkeit zuletzt außer Reichweite. Besonders schwer wogen die EU-Strafzölle auf chinesische Elektroautos, die im Oktober 2024 eingeführt wurden. Sie betragen zwischen 7,8 und 35,3 Prozent und verschlechterten die Marktchancen von Elaris erheblich. Infolgedessen musste das Unternehmen seine Umsatzprognose für 2024 drastisch senken: Statt der ursprünglich anvisierten 60 bis 90 Millionen Euro wurden nur noch acht bis zehn Millionen Euro erwartet. Auf dem sozialen Netzwerk LinkedIn gibt Elaris die Mitarbeiterzahl mit elf bis 50 Personen an. Wie sich das Insolvenzverfahren auf die Beschäftigten auswirkt, ist derzeit unklar. Gescheiterte Kooperationen Doch nicht nur die neuen Handelsbarrieren belasteten das Unternehmen. Bereits im vergangenen Jahr gab es Streitigkeiten mit potenziellen Geschäftspartnern. Die Handelsgruppe Emil Frey, die für das Aftersales-Geschäft von Elaris zuständig sein sollte, beendete die Verhandlungen abrupt. "Es wird keine Zusammenarbeit zwischen Elaris und der Emil-Frey-Gruppe geben", erklärte das Unternehmen. Auch eine angestrebte Kooperation mit der Werkstattkette Euromaster scheiterte 2024.