Immer neue Anschuldigungen werden gegen Andrew Mountbatten-Windsor laut. Die Strafbehörden halten sich allerdings auffallend zurück. Andrew Mountbatten-Windsor ist ein freier Mann, trotz erheblicher Anschuldigungen gegen ihn. Sein Name taucht in zahlreichen Dokumenten der Epstein-Akten auf. Scotland Yard will keine Ermittlungen einleiten . Doch der ehemalige Prinz könnte in den USA vor Gericht gestellt werden. Eines der Epstein-Opfer, die Brasilianerin Marina Lacerda, fordert, dass Andrew in den USA von den Strafbehörden befragt werden soll. Sie möchte ihn auch vor einem US-Richter sehen. Der Royal wurde beschuldigt, das Epstein-Opfer Virginia Giuffre sexuell missbraucht zu haben. Er soll sie 2001 gelernt haben, als sie 17 Jahre alt war – etwas, das er stets bestritten hat. Giuffre nahm sich im April das Leben. In den neuesten Epstein-Dokumenten, die die US-Regierung freigegeben hat, wird unter anderem erwähnt, dass Andrew die Epstein-Vertraute Ghislaine Maxwell um Treffen mit "unangemessenen Freunden" gebeten habe. Maxwell soll ihm "diskrete, freundliche und lustige Mädchen" besorgt haben. Krise im Königshaus: "Auch das ist eine direkte Folge der Affäre" Wegen Epstein-Skandal: Charles III. zieht klare Grenzen bei Weihnachtsfeier Kritik an US-Behörden Lacerda, die ursprünglich aus Brasilien stammt und heute in den USA lebt, lernte Epstein, damals Finanzier, nach ihren Aussagen im Alter von 14 Jahren kennen und wurde nach ihren Angaben drei Jahre lang von ihm ausgebeutet. Sie hat zwar Andrew nie persönlich getroffen, will ihn aber wegen seiner mutmaßlichen Verwicklung in die Epstein-Machenschaften zur Rechenschaft ziehen. "Ich denke, das Erste, was hier getan werden muss, ist, dass Großbritannien [Mountbatten-Windsor] vor Gericht stellt", sagte sie. Sie kritisierte, dass die amerikanischen Behörden die Vorwürfe von Virginia Giuffre nicht ausreichend geprüft hätten. "Viele Leute glaubten ihr nicht. Alle ignorierten es, und er schwieg, und jetzt ist es so weit: Wirklich? Darauf läuft es hinaus – sie musste sterben und ein Buch veröffentlichen", sagte Lacerda. "Wir haben viele prominente Personen, die nicht vor Gericht gestellt werden oder einfach unter den Teppich gekehrt werden." Ein Vergleich und ein Versuch einer Befragung Andrew in den USA vor Gericht zu stellen, sei das Richtige. "Ich glaube aber nicht, dass er freiwillig kommen wird". In Großbritannien muss Andrew, der alle seine königlichen Titel wegen der Epstein-Affäre verloren hat, zunächst keine Verfolgung befürchten. Weder der Vorwurf des Menschenhandels noch der Versuch, belastendes Material gegen Virginia Giuffre zu besorgen, konnten ihm von den Ermittlern nachgewiesen werden. Andrew schloss in den USA nach einer Zivilklage von Giuffre einen angeblich millionenschweren Vergleich. Ermittlungen der Strafbehörden gab es gegen ihn nicht. Allerdings zeigen neue Epstein-Akten, dass das FBI ihn wegen einer anderen Verbindung befragen wollte: zu dem kanadischen Modeunternehmer und Sexualstraftäter Peter Nygard. Dieser wurde im vergangenen Jahr von einem Richter in Ontario zu elf Jahren Haft verurteilt, der ihn bei der Verkündung des Urteils wegen sexueller Nötigung als "Sexualstraftäter" bezeichnete. FBI hatte Fragen wegen Beziehung zu kanadischem Sexualstraftäter In einem Schreiben vom April 2020 baten die amerikanischen Behörden ihre britischen Kollegen offiziell um Unterstützung bei der Durchführung einer Befragung des ehemaligen Prinzen. Man habe Fragen zu Reisen Andrews zum Haus Nygards auf den Bahamas und den Verbindungen zu mehreren Personen. In dem Brief wurde aber deutlich gemacht, dass nicht gegen Andrew selbst ermittelt werden. Bis zum heutigen Tag gibt es keine Ermittlungen gegen den in Ungnade gefallenen Bruder von König Charles . Zwar hat er seine königlichen Titel verloren, darf nicht mehr in seinem royalen Anwesen wohnen und wird auch von seiner Familie öffentlich gemieden. Strafrechtlich haben aber alle Anschuldigungen bislang keine Auswirkungen für ihn gehabt. Hinweis der Redaktion: Berichte über Suizide können wissenschaftlichen Studien zufolge Anreiz für Nachahmungen geben. Wir berichten daher nur dann über Selbsttötungen, wenn die Betroffenen besonders prominent oder die Begleitumstände außergewöhnlich sind. Falls Sie selbst viel über den eigenen Tod nachdenken oder sich um einen Mitmenschen sorgen, finden Sie hier sofort und anonym Hilfe.