Ex-GdL-Chef Weselsky wettert gegen Führung der Deutschen Bahn

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Auch nach seinem Ausscheiden kritisiert Ex-Gewerkschafter Claus Weselsky die Deutsche Bahn. Er würde "die Hälfte der 3.500 Führungskräfte entlassen". Der frühere GDL-Chef Claus Weselsky hat auch ein Jahr nach seinem Ruhestand scharfe Kritik an der Deutschen Bahn geäußert. "Ich hätte den Bahnkunden mehr als die Hälfte der Streiks ersparen können", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Zum Streik gehörten jedoch immer zwei, erklärte Weselsky mit Blick auf Bahn-Personalvorstand Martin Seiler: "Der Personalvorstand, Herr Seiler, hat in der Tarifrunde 2024 vom ersten Tag an gesagt: 35 Stunden pro Woche, darüber verhandeln wir nicht. Dann kommt es schnell zum Streik." Zwischen ihm und Seiler herrsche inzwischen "Funkstille", so Weselsky. Er forderte den Bund auf, stärker darauf zu achten, "dass der Vorstand nicht durch unnötige Streiks das Geld der Steuerzahler verbrennt". Auf die Frage, ob er für die Nachfolge von Bahnchef Richard Lutz angesprochen worden sei, sagte er: "Nein, das wird bestimmt auch nicht passieren." Alte Gleise: So steht es um das deutsche Schienennetz Deutsche Bahn: Jeder dritte Fernverkehrszug der Bahn ist unpünktlich Überraschende Entscheidung: Bahnchef Lutz muss Posten räumen "Keine vernünftigen Zugverbindungen" Weselsky hat dennoch auch Reformideen. "Wenn ich Bahn-Chef wäre, würde ich mehr als die Hälfte der 3.500 Führungskräfte entlassen", sagte er. Zudem würde er allen Führungskräften die Dienstwagen wegnehmen und sie verpflichten, mit dem Zug zu fahren: "Ich kenne keine Firma, in der die Manager wie bei der Bahn das eigene Produkt meiden wie der Teufel das Weihwasser." Auch mit grundsätzlicher Kritik sparte er nicht. "Die Manager saugen das Land aus und stellen keine vernünftigen Zugverbindungen bereit", warf er dem Bahn-Vorstand vor. "Der Bahn-Vorstand würde auch einen Eimer Gülle als Gold verkaufen." Ayurveda-Kur in Sri Lanka Weselsky steht weiterhin zu seinen früheren Aussagen über die Bahn-Führung. "Zu den Nieten in Nadelstreifen stehe ich. Wir leisten uns seit Jahrzehnten in der DB-Führung Nieten in Nadelstreifen", sagte er. Sein Leben habe sich nach dem Rückzug aus dem Amt dennoch verändert. "Ich musste ja all die Jahre mit einem hohen mentalen Druck umgehen. Da müssen Sie Gegenmaßnahmen ergreifen, gegen all die Verspannungen", sagte er. Nach seinem Rücktritt absolvierte er eine dreiwöchige Ayurveda-Kur in Sri Lanka . "Ich bevorzuge mein Leben so, wie es jetzt ist", erklärte Weselsky, fügte aber hinzu: "Ich hätte mein Leben schöner verbringen können. Aber wollte ich das? Nein."
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