Diese Woche entscheidet die Europäische Zentralbank erneut über den Leitzins. Experten blicken schon auf das nächste Jahr und wagen eine erste Prognose. Wie geht es mit den Zinsen in Europa weiter? Eine Antwort wird an diesem Donnerstag von der EZB geliefert. Dann entscheidet die Zentralbank erneut über den Leitzins im Euroraum. Alles deutet darauf hin, dass der aktuelle Satz von 2 Prozent unverändert beibehalten wird. Und wie eine aktuelle Umfrage des Wirtschaftsnachrichtenportals "Bloomberg" enthüllt, erwarten die meisten Ökonomen mittlerweile, dass sich daran bis 2027 nichts ändern wird. Demnach erwarten die meisten der befragten Wirtschaftsexperten, dass der Leitzins der EZB bis mindestens Sommer 2026 konstant bei 2 Prozent bleibt . Die Mehrheit glaubt auch für die Zeit danach an eine Beibehaltung dieses Kurses bis in den Dezember des kommenden Jahres hinein. Allerdings steigt über diesen Zeitpunkt hinaus die Zahl derer, die eine Veränderung erwarten: Etwa ein Drittel rechnet im Laufe des kommenden Jahres mit einer weiteren Zinssenkung, 17 Prozent können sich ab Herbst wieder eine Erhöhung der Leitzinsen vorstellen. Inflation könnte unter die EZB-Zielmarke fallen Entscheidend für das Verhalten der EZB wird die Inflationsrate im Euroraum sein. Im Dezember sollen die Euroländer ihre Projektionen bis 2028 veröffentlichen. Laut Michael Krautzberger von Allianz Global Investors ist aus heutiger Sicht von folgenden Inflationswerten auszugehen: 2026: 1,6 Prozent 2027: 1,7 Prozent 2028: 1,8 Prozent Damit bliebe die Inflationsrate unter dem von der EZB anvisierten Wert von 2,0 Prozent, was ein Grund für eine Leitzinssenkung sein könnte. Krautzberger rechnet also ab März 2026 mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte auf 1,75 Prozent. Leitzinsen weltweit: So gesund ist die Weltwirtschaft wirklich Festgeld wird unattraktiver: ETFs gewinnen an Bedeutung Für Sparer sind das insgesamt keine besonders guten Nachrichten. Denn anhand des Leitzinses werden auch die Zinssätze für Sparprodukte wie Tages- und Festgeld bestimmt. Für Festgeld gibt es aktuell höchstens 2,9 Prozent über eine Laufzeit von 36 Monaten, wie das Geldportal "Finanztip" schreibt. Vor einigen Monaten gab es noch Angebote mit 4 Prozent Zinsen . Wenn die EZB ihren aktuellen Kurs hält oder sogar erneut über eine Zinssenkung nachdenkt, dann werden auch die Sparprodukte kaum attraktiver. Für renditestärkere Sparmodelle werden Verbraucher an der Börse fündig. Aktien-ETFs sind dabei die heute gängigste Methode, um bei vergleichsweise geringem Risiko die beste Rendite über einen längeren Zeitraum zu erzielen.