Der Ehrenpräsident des deutschen Rekordmeisters spricht über den Abschied von Thomas Müller – und gesteht dabei eigene Fehler ein. Ein Detail überrascht dabei besonders. Uli Hoeneß hat öffentlich Bedauern für seine eigenen Aussagen zur Zukunft von Thomas Müller geäußert – und nebenbei verraten, zu welchem Zeitpunkt er bereits vom Aus des Angreifers beim FC Bayern wusste. Der 73-Jährige sagte am Sonntagabend in der Sendung "Blickpunkt Sport" im BR: "Ich ärgere mich wahnsinnig, dass ich das gesagt habe, weil ich eigentlich dem Thomas eine Brücke bauen wollte." Denn: "Ich wusste zu dem Zeitpunkt schon, dass sein Vertrag nicht verlängert wird." Hoeneß war also bereits Ende Februar über den bevorstehenden Abschied des Publikumslieblings informiert. Hintergrund: Bei der Premiere einer Dokumentation zum Urgestein des FC Bayern Ende Februar hatte der Ehrenpräsident gesagt: "Ein Thomas Müller, der ständig auf der Bank sitzt, das kann auch nicht eine Lösung sein" – und legte dem 35-Jährigen damit das Karriereende nahe. Mehr noch: Müller sei "geeignet, bei Bayern jeden Job mit einer gewissen Anlaufzeit zu machen." "Da sind Fehler von uns gemacht worden" Interessant nun an den neuen Hoeneß-Aussagen: Bayern-Sportvorstand Max Eberl hatte erst kürzlich im "Doppelpass" bei Sport1 erklärt, dass Müller von der Bayern-Klubführung erst Mitte März über die Entscheidung informiert worden sei. Hoeneß dazu nun deutlich: "Da sind Fehler von uns gemacht worden, dass man dem Thomas zu lange das Gefühl gegeben hat, dass man möglicherweise doch den Vertrag verlängert." Mehr noch: "Als die Gespräche, die die sportliche Leitung mit ihm geführt haben, geführt wurden, da war die Entscheidung eigentlich gefallen, dass man den Vertrag nicht verlängert." Dieser Umstand habe dann für Unruhe gesorgt. "Thomas war darauf nicht vorbereitet und war natürlich auch sauer." Insgesamt sei die Entscheidung "schlecht kommuniziert worden. Den Schuh muss man sich anziehen." Allerdings hätte sich Hoeneß auch gewünscht, "wenn er (Müller, Anm. d. Red.) die Entscheidung getroffen hätte und nicht der FC Bayern." Schon bei den Abschieden von Franz Beckenbauer oder Gerd Müller habe es "am Ende gekracht, weil sie einfach nicht einsehen wollten, dass sie nicht mehr so gut sind, wie sie es gerne hätten."