Fifa hat entschieden: Saudi-Arabien richtet Fußball-WM 2034 aus

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Die Wahl war nur noch Formsache, jetzt ist sie offiziell. Die Fifa vergibt die Weltmeisterschaft in zehn Jahren an den einzigen Bewerber – der steht in der Kritik. Die Fußball-WM 2034 findet in Saudi-Arabien statt. Die umstrittene Entscheidung, die sich im Vorfeld bereits angedeutet hatte, wurde am heutigen Mittwoch beim Fifa-Kongress verkündet. Die Mitglieder hatten per Akklamation, also per Beifall, abgestimmt. Saudi-Arabien war der einzige Kandidat, die Vergabe ist dennoch umstritten, da dem Land immer wieder schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden. Dennoch stimmte auch der Deutsche Fußball-Bund für den Wüstenstaat als Gastgeber. WM-Vergabe an Saudi-Arabien: Ein fatales Signal Auch für 2030 gab es nur eine Bewerbung, die aber gleich mehrere Länder umfasste: Spanien und Portugal richten das Turnier gemeinsam mit Marokko aus. Dazu finden aufgrund des 100-jährigen WM-Jubiläums Spiele in Uruguay, Paraguay und Argentinien statt. Eine Reihe von einstimmig beschlossenen Maßnahmen im Fifa-Council, dem auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf angehört, hatte Saudi-Arabien in einem beschleunigten Prozess den Weg geebnet. Darunter fällt etwa die Zusammenlegung der beiden Bewerbungen für die WM 2030, kurze Fristen, die Gegenkandidaturen für 2034 erheblich erschwert hatten, aber auch die Vergabe der beiden Turniere im Doppelpack. Kritik an Infantinos Vergabeprozess Weil seit dem Zweiten Weltkrieg jede zweite WM in Europa ausgespielt wurde, beschloss die Fifa vor mehr als 20 Jahren ein Rotationsprinzip. Demnach sollten Weltmeisterschaften auch wirklich weltweit stattfinden. Jeder Kontinent sollte reihum an der Reihe sein. 2007 wurde das Verfahren modifiziert. So sollten von nun an nur die Kontinentalverbände ausgeschlossen werden, die bereits die letzten beiden Weltmeisterschaften ausgetragen hatten. Das heißt: Die WM 2030 dürfte weder in Asien noch in Nord- und Mittelamerika stattfinden, da das Turnier 2022 in Katar (Asien) stattfand und 2026 in den USA, Mexiko und Kanada (Nord- und Mittelamerika) ausgetragen wird. Saudi-Arabien dachte für 2030 dennoch an eine gemeinsame Bewerbung mit Ägypten und Griechenland, sah laut der spanischen Zeitung "Marca" aber keine Chancen gegen Spanien, Marokko und Portugal. Der einzige Mitbewerber war damit das südamerikanische Quartett aus Argentinien, Paraguay, Uruguay und Chile. Weil aber hinter Spanien, Marokko und Portugal zwei Kontinente standen (Europa und Afrika), galt die südamerikanische Bewerbung als Außenseiter. Nicht selten bewerben sich unterlegene Bewerber für das Folgeturnier. Das südamerikanische Quartett hätte sich also auch um 2034 bewerben können. Angesichts des Umstands, dass die letzte WM auf südamerikanischem Boden 2014 in Brasilien stattfand, hätte es gute Argumente auf seiner Seite gehabt. Doch mit der XXL-WM in sechs Ländern auf drei Kontinenten machte die Fifa den Weg für Saudi-Arabien frei. Denn Afrika, Europa, Südamerika und Nord- und Mittelamerika sind aufgrund der Vergabe-Regelung damit raus für eine Bewerbung. Lediglich Asien und die Ozeanien blieben in der Verlosung. Doch andere Interessenten wie Australien entschieden sich letztendlich gegen eine Bewerbung. Medienberichten zufolge eben auch aufgrund der umstrittenen Maßnahmen. Und so fiel die WM 2034 Saudi-Arabien zu.
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