Frankreich muss seine Atomstromproduktion drosseln. Flüsse, aus denen Kraftwerke ihr Kühlwasser beziehen, sind aufgeheizt. Angesichts extremer Hitze in Frankreich hat der staatliche Stromkonzern EDF das Kernkraftwerk Golfech im Süden des Landes heruntergefahren. Dies sei am späten Sonntagabend geschehen, um ein Aufheizen des Flusses Garonne zu verhindern, aus dem das Kraftwerk sein Kühlwasser bezieht, teilte EDF mit. Wegen des hochsommerlichen Wetters wurde am Montag ein Aufheizen der Garonne auf eine Wassertemperatur von 28 Grad erwartet. Wie lange das Kraftwerk ausgeschaltet bleibt, teilte EDF nicht mit. Die Hitzewelle in Frankreich mit Temperaturen bis zu 40 Grad soll noch bis Mitte der Woche dauern. Unterdessen wurde die Leistung des westfranzösischen Atomkraftwerks Blayais ebenfalls am Sonntag reduziert, um ein Aufheizen der Mündung der Gironde zu verhindern. Für das im Süden gelegene AKW Bugey, das sein Kühlwasser aus der Rhône bezieht, wurde ein Herunterfahren ins Auge gefasst. Wie EDF mitteilte, seien die Auswirkungen der Maßnahmen auf die Stromproduktion zu vernachlässigen. Das Drosseln oder Herunterfahren von Atomkraftwerken während Hitzeperioden habe seit dem Jahr 2000 zu einer Reduzierung der jährlichen Stromproduktion von durchschnittlich 0,3 Prozent geführt.