Dramatische Szenen in Sachsen: Ein Sorgerechtsstreit eskaliert, ein Mann zieht ein Kind in seinen BMW und flüchtet. Ein Hubschrauber steigt auf – das SEK greift ein. Die Polizei hat bei Chemnitz die Flucht eines 42-jährigen Vaters mit seinem sechsjährigen Kind beendet. Wie die Beamten am Donnerstag mitteilten, spielten sich zuvor wilde Szenen unter anderem auf der Autobahn 72 ab. Es begann am Mittwochmorgen gegen 9.50 Uhr: Nach Angaben der Polizei verschaffte sich der Mann Zutritt in die Wohnung seiner ehemaligen Lebenspartnerin und der beiden gemeinsamen Kinder. Zwischen den Eltern gibt es einen Sorgerechtsstreit. Gefährliche Kluft wächst: In 90 Minuten verbrauchen sie so viel wie andere im Leben Fall Fabian aus Güstrow : Polizei wendet sich nach Festnahme an Bevölkerung Nach einem lautstarken Streit habe sich der Mann eines der Kinder gegriffen und mit ihm die Wohnung verlassen. Als alarmierte Polizisten an der Wohnung eintrafen, habe der 42-Jährige das sechs Jahre alte Kind in seinen BMW gezogen und sei davongerast. Verfolgungsjagd mit hoher Geschwindigkeit über die A72 Es entwickelte sich eine Verfolgungsjagd mit hoher Geschwindigkeit über die A72. Ein Hubschrauber der Bundespolizei stieg auf, um den BMW aus der Luft im Blick zu behalten. Unten verfolgten mehrere Streifenwagen der Polizeidirektionen Chemnitz und Leipzig den BMW. Dann wendete der 42-Jährige im Bereich einer Baustelle und fuhr über die Autobahn zurück in Richtung Chemnitz. Aus Sorge, der Vater könnte dem Kind etwas antun, wurden Spezialkräfte hinzugezogen. An der Anschlussstelle Hartmannsdorf gelang es den Beamten schließlich, die Flucht zu stoppen. Ermittlungen wegen Geiselnahme Noch einmal versuchte der Fahrer zu entkommen und rammte beim Rückwärtsfahren einen Streifenwagen – dann gab er auf. Die Einsatzkräfte holten das Kind aus dem Auto und nahmen den Fahrer fest. Gegen ihn wird nun unter anderem wegen Geiselnahme und Gefährdung des Straßenverkehrs ermittelt. Er werde einem Ermittlungsrichter vorgeführt, hieß es. Laut Polizei wurde niemand verletzt.