GERECHTIGKEIT FÜR GISÈLE PELICOT? Urteile gegen Ex-Mann und 50 weitere Angeklagte erwartet

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GERECHTIGKEIT FÜR GISÈLE PELICOT? Urteile gegen Ex-Mann und 50 weitere Angeklagte erwartet In dem aufsehenerregenden Vergewaltigungsprozess in Avignon fallen am Donnerstag oder Freitag die Urteile gegen Dominique Pelicot und 50 weitere Angeklagte. Die Staatsanwaltschaft hat 20 Jahre Haft für den geständigen Serienvergewaltiger gefordert, der seine Frau fast zehn Jahre lang immer wieder mit Schlafmitteln betäubt und im Internet zur Vergewaltigung angeboten hatte. Für die Mitangeklagten forderte die Staatsanwaltschaft Haftstrafen von vier bis 18 Jahren. Die Verteidigung hingegen verlangte für einen großen Teil der Männer, die Gisèle Pelicot im Zustand der Bewusstlosigkeit missbraucht hatten, den Freispruch, da sie vom Einverständnis der Frau ausgegangen seien.  Die Anhörungen waren am Montag mit den Schlussworten der Angeklagten zu Ende gegangen. Dominique Pelicot bat seine Ex-Frau erneut um Verzeihung, diese verzog dabei keine Miene. Die drei erwachsenen Kinder der beiden waren an dem Tag nicht vor Gericht erschienen, um dort die letzten Worte ihres Vaters zu hören.  Während Dominique Pelicot seine Taten von Beginn an gestanden hatte, verteidigten die Anwälte der Mitangeklagten ihre Mandanten mit teils haarsträubenden Argumenten: Sie hätten nicht gewusst, was sie taten. Sie hätten die bewusstlose Frau gar nicht vergewaltigen wollen. Viele erklärten, sie seien überzeugt gewesen, sie hätten sich an einem Sexspiel eines freizügigen Paares beteiligt. Keiner der Mitangeklagten hatte ein Problem damit gehabt, dass die während der Taten mitunter sogar schnarchende Gisèle Pelicot offensichtlich nicht in der Lage war, ihre Zustimmung zum Sex zu geben. Es gab sogar den Erklärungsversuch, dass die Anwesenheit ihres Ehemannes ausreichend gewesen sei, um ihre Zustimmung vorauszusetzen.  Die 72 Jahre alte Gisèle Pelicot ist durch diesen Prozess zu einer Heldin der Frauenbewegung in Frankreich geworden: Sie hatte gefordert, das Verfahren nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit abzuhalten. Sie setzte sich ausdrücklich dafür ein, die Videos der Vergewaltigungen im Gerichtssaal zu zeigen, "damit die Scham die Seite wechselt".  Der Prozess von Avignon dürfte ebenso in die Geschichte Frankreichs eingehen wie der Prozess der Anwältin Gisèle Halimi, die den Weg zu einem straffreien Schwangerschaftsabbruch ebnete. Auch weltweit erregte das Verfahren in Avignon Aufsehen. Zahlreiche internationale Medien verfolgen die Gerichtsverhandlungen.  #weltnachrichtensender #giselepelicot #pelicot #avignon Abonniere den WELT YouTube Channel https://www.youtube.com/WELTVideoTV WELT DOKU Channel https://www.youtube.com/c/WELTDoku WELT Podcast Channel https://www.youtube.com/c/WELTPodcast WELT Netzreporter Channel https://www.youtube.com/c/DieNetzreporter Der WELT Nachrichten-Livestream http://bit.ly/2fwuMPg Die Top-Nachrichten auf WELT.de http://bit.ly/2rQQD9Q Die Mediathek auf WELT.de http://bit.ly/2Iydxv8 WELT Nachrichtensender auf Instagram https://www.instagram.com/welt.nachrichtensender/ WELT auf Instagram https://www.instagram.com/welt/ In eigener Sache: Wegen des hohen Aufkommens unsachlicher und beleidigender Beiträge können wir zurzeit keine Kommentare mehr zulassen. Danke für euer Verständnis - das WELT-Team Video 2024 erstellt
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