Das Skigebiet Graukogel in Bad Gastein pausiert wegen geringer Schneefälle bis 2028. Wie es dann weitergeht, ist völlig offen. Der Graukogel in Bad Gastein, ein traditionsreiches Skigebiet im österreichischen Bundesland Salzburg, wird ab der Wintersaison 2025/26 keine Skifahrer mehr empfangen. Der Aufsichtsrat der Gasteiner Bergbahnen AG hat entschieden, den Winterbetrieb für mindestens drei Jahre auszusetzen. Die beiden Sessellifte bleiben damit bis einschließlich der Saison 2028/29 stillgelegt. Der Sommerbetrieb ist davon nicht betroffen. Hintergrund der Entscheidung sind wirtschaftliche Verluste in sechsstelliger Höhe pro Saison. Nach Angaben des Unternehmens nutzen nur noch etwa zwei Prozent der Wintergäste den Graukogel. Hauptgrund für das rückläufige Interesse ist die fehlende künstliche Beschneiung. Als reines Naturschneegebiet ist der Standort immer stärker von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Der westseitige Hang erhält laut Unternehmensangaben zunehmend zu wenig natürlichen Schnee, um einen wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten. Berühmte Papierfabrik: Weltmarktführer schließt nach 120 Jahren 1984 eröffnet: "Eine der schönsten Golfanlagen Süddeutschlands" ist insolvent Die Situation am Graukogel steht exemplarisch für die Herausforderungen vieler Skigebiete in den Alpen. Steigende Temperaturen, ausbleibende Schneefälle und hohe Kosten für Infrastruktur und Personal setzen kleinere Standorte unter Druck. Vor allem dort, wo keine technischen Beschneiungsanlagen vorhanden oder finanzierbar sind, wird die Zukunft des Wintersports zunehmend infrage gestellt. Klimawandel verändert Wintertourismus Bad Gastein gilt als einer der traditionsreichsten Orte des alpinen Skisports. 1958 fanden dort die 15. Alpinen Skiweltmeisterschaften statt. Der österreichische Skistar Toni Sailer gewann damals Gold in gleich drei Disziplinen. Trotz dieser historischen Bedeutung und einer treuen Fangemeinde reicht der nostalgische Wert heute nicht mehr aus, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Wie es nach der dreijährigen Pause weitergeht, ist derzeit offen. Ein Vorschlag sieht vor, das Gebiet künftig ausschließlich für Skitourengeher zu öffnen. Ob die alten Sessellifte dafür weiter genutzt werden, soll frühestens nach 2029 entschieden werden. Die Entwicklung zeigt, wie eng wirtschaftliche Erwägungen und Klimafolgen im alpinen Raum inzwischen verknüpft sind. Für viele Regionen in den Alpen stellt sich nicht mehr die Frage, ob sich der Wintertourismus verändert – sondern wie schnell.