Guinness: Kult-Brauerei muss wegen Biermangels die Not-Reserve anzapfen

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Guinness kann die steigende Biernachfrage in Großbritannien kaum mehr bewältigen. Social-Media-Trends und junge, neue Zielgruppen befeuern den Konsum. Kurz vor Weihnachten hat Guinness begonnen, auf seine Sicherheitsreserven in Irland zurückzugreifen, um die wachsende Nachfrage nach Bier in Großbritannien zu decken. Aufgrund eines sprunghaften Anstiegs des Konsums, der durch Social-Media-Trends befeuert wurde, kämpfen viele Pubs im Vereinigten Königreich mit Versorgungsengpässen, wie der "Guardian" berichtet. Die als "Security Stocks" bezeichneten Reserven sind normalerweise für irische Kunden vorgesehen, werden jedoch nun zur Entlastung britischer Pubs eingesetzt. Laut "Sunday Times", die zuerst über die Maßnahme berichtete, erwägt das Unternehmen Diageo, das Guinness produziert, im Notfall auch für Nordamerika bestimmte Lieferungen nach Großbritannien umzuleiten. Bier als Kultobjekt Ein Sprecher von Diageo erklärte, die Nachfrage nach Guinness befinde sich auf einem "beispiellosen Niveau". Er betonte, dass das Unternehmen derzeit mehr Bier produziere als jemals zuvor in seiner 265-jährigen Geschichte. "Wir arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen, um die Verteilung von Guinness so effizient wie möglich zu gestalten und Unterbrechungen für Pubs und Einzelhändler zu minimieren", hieß es weiter. Die Versorgungslage soll durch eine schrittweise Auffüllung im neuen Jahr stabilisiert werden. Diese Maßnahme dient auch dazu, einem erneuten Mangel vorzubeugen, der durch das bevorstehende Rugbyturnier Six Nations ab Ende Januar entstehen könnte. Junge Zielgruppen und Social Media als Treiber Der Boom bei Guinness ist unter anderem auf eine erfolgreiche Marketingstrategie zurückzuführen, die gezielt jüngere Zielgruppen anspricht. Insbesondere Frauen und Mitglieder der Generation Z, die traditionell nicht zu den Kernkonsumenten der Marke gehörten, entdecken das Getränk zunehmend für sich. Prominente wie Kim Kardashian , die im vergangenen Jahr mit einem Pint Guinness in einem Londoner Pub fotografiert wurde, und die Sängerin Olivia Rodrigo, die bei einem Auftritt in Dublin ein T-Shirt mit der Aufschrift "Guinness is good 4U" trug, haben ebenfalls zur Popularität beigetragen. Ein weiterer Faktor ist das sogenannte "Splitting the G", ein Trinkspiel, bei dem es darum geht, den Schaum so zu platzieren, dass er genau in der Mitte des Buchstabens G auf dem Glas sitzt. Dieser Trend, vor allem auf Plattformen wie TikTok verbreitet, hat dem Bier zusätzliche Aufmerksamkeit beschert. Brauerei an der Kapazitätsgrenze Insider wiesen Spekulationen zurück, wonach die Knappheit ein inszenierter Marketingtrick sein könnte. Laut Diageo seien die Versorgungssorgen echt, zumal die Brauerei in Dublin bereits an ihrer Kapazitätsgrenze arbeite. Das Unternehmen investiert jedoch stark in die Ausweitung seiner Produktionskapazitäten: Neben der Modernisierung der St. James's Gate Brewery in Dublin wird derzeit eine neue Brauerei in der irischen Grafschaft Kildare errichtet, die 200 Millionen Euro kosten soll. Für viele bleibt die Hoffnung, dass die Knappheit nur vorübergehend ist. Diageo rechnet damit, dass die geplanten Maßnahmen die Lieferengpässe in den kommenden Monaten entschärfen werden.
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