Hansegarnelen in Glückstadt insolvent: Größte Kreislaufanlage Europas

latest news headlines 4 std vor
Flipboard
Es ist die größte Kreislaufanlage für Garnelenzucht in Europa, doch die Zukunft ist unsicher. Hansagarnelen hat wegen einer Finanzierungslücke Insolvenz angemeldet. Die Hansegarnelen GmbH hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen betreibt nach eigenen Angaben Europas größte Kreislaufanlage für die Aufzucht von Garnelen, wie die "shz" berichtet. Das Amtsgericht hat den Bremer Rechtsanwalt Berend Böhme zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Suche nach einem Käufer: Lebensmittelkonzern Del Monte meldet Insolvenz an Fast 700 Beschäftigte: Insolvenzverfahren für Autozulieferer eröffnet Als Grund für die wirtschaftliche Schieflage nennt das Unternehmen eine Finanzierungslücke von 1,5 Millionen Euro. Diese sei nach Angaben der Geschäftsführung entstanden, weil einer der vier Gesellschafter kurzfristig seine finanzielle Unterstützung zurückgezogen habe. Vorstandsvorsitzender Rupert Baur erklärte laut Pressemitteilung, der Schritt ins gerichtliche Sanierungsverfahren sei notwendig gewesen, "um den Geschäftsbetrieb dauerhaft abzusichern". Die Löhne der 22 Beschäftigten sind für die kommenden Monate durch Insolvenzgeld gesichert. Bei einer Pressekonferenz erläuterten Baur und Insolvenzverwalter Böhme die Hintergründe der Krise. Demnach habe sich das Unternehmen kurz vor der Gewinnzone befunden. "In wenigen Wochen wären wir kostendeckend gewesen", sagte Baur. Nun soll in den nächsten Monaten eine tragfähige Lösung gefunden werden. Gespräche mit möglichen Investoren laufen nach Angaben von Böhme bereits. Der Betrieb in Glückstadt, Grevesmühlen und Gronau werde zunächst weitergeführt, auch die Kunden würden weiter beliefert. Ob alle drei Standorte dauerhaft erhalten bleiben können, hänge von den Ergebnissen der Verhandlungen ab. Hansegarnelen hatte sich in den vergangenen Jahren als Vorreiter einer nachhaltigen Aquakultur positioniert. Die Garnelen werden in geschlossenen Kreislaufsystemen gezüchtet, in denen das Wasser durch natürliche Filterprozesse mithilfe von Bakterien gereinigt wird. Nach Unternehmensangaben kommt die Aufzucht weitgehend ohne Antibiotika aus und soll nahezu klimaneutral betrieben werden. Ziel war eine Jahresproduktion von rund 85 Tonnen Garnelen.
Aus der Quelle lesen