Die Privatfehde zwischen der "Harry Potter"-Schauspielerin und der Schöpferin der Erzählwelt geht in die nächste Runde. Rowling wirft Watson Ahnungslosigkeit vor. Sie blicken auf eine gemeinsame Erfolgsgeschichte zurück: Jahrelang arbeiteten Schauspielerin Emma Watson und Autorin Joanne K. Rowling bei den "Harry Potter"-Verfilmungen zusammen. In dieser Zeit verstanden sich die beiden blendend, traten gemeinsam bei Events auf, gaben Interviews. Als diese Erfolgsära nach zehn Jahren endete, bekam die Beziehung Risse. Den Anfang nahm der Streit mit transfeindlichen Äußerungen Rowlings – und der Reaktion von Watson, die die queere Community öffentlich in Schutz nahm. Die Entfremdung schien unaufhaltsam – bis zur vergangenen Woche, als Emma Watson in einem Podcast den Wunsch äußerte, sich zu versöhnen und betonte, dass sie Rowling nach wie vor "schätzt". In "On Purpose" mit dem Moderator Jay Shetty meinte Watson, es sei ihr "tiefster Wunsch, dass die Menschen, die meine Meinung nicht teilen, mich mögen. Und ich hoffe, dass ich die Menschen, mit denen ich nicht unbedingt dieselbe Meinung teile, weiterhin gernhaben kann." Außerdem merkte die 35-Jährige an: "Was mich am meisten ärgert, ist, dass ein Gespräch nie möglich war." "Sie merkt gar nicht, wie unwissend sie ist" Die 60-jährige Autorin scheint das anders zu sehen. In einem langen Social-Media-Beitrag nahm Rowling Bezug auf die Aussagen der Schauspielerin. "Wie andere Menschen, die noch nie ein Erwachsenenleben ohne den Schutz von Reichtum und Ruhm erlebt haben, hat Emma keine Ahnung vom echten Leben, sodass sie gar nicht merkt, wie unwissend sie ist." Rowling sehne sich nicht danach, von Schauspielern, die einmal eine von ihr geschaffene Figur gespielt haben, Zustimmung zu erhalten. "Das wäre genauso lächerlich, als würde ich meinen Chef von damals, als ich 21 war, fragen, welche Meinung ich heute vertreten sollte", schreibt sie in dem Posting. Daher könne sie auch nicht nachvollziehen, warum Emma Watson und auch andere Stars von damals wie Daniel Radcliffe oder Rupert Grint glaubten, sie unablässig kritisieren zu dürfen. "Sie glauben offenbar, unsere frühere berufliche Verbindung gebe ihnen ein besonderes Recht – ja sogar die Pflicht –, meine Ansichten und mich öffentlich zu kritisieren." Weiter wirft Rowling Watson vor, "Öl ins Feuer zu gießen". Die Autorin schreibt: "Sie wird niemals eine Obdachlosenunterkunft brauchen. Sie wird niemals in einem gemischten Krankenzimmer in einem öffentlichen Krankenhaus untergebracht werden." Die Spannungen zwischen Rowling und einigen der "Harry Potter"-Stars erhalten damit ein weiteres Kapitel. Seit Jahren gilt das Verhältnis als angespannt bis eisig.