Ifo-Präsident Clemens Fuest erklärt, wieso der Optimismus in den Unternehmen wächst. Und: Wie sich die aktuelle diplomatische Eiszeit mit China auf Deutschland auswirkt. Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hellt auf: Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Oktober auf 88,4 Punkte nach 87,7 Punkten im September. Besonders Dienstleister, Tourismus und IT blicken optimistischer in die Zukunft. Dennoch droht das erhoffte leichte Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr, ins Stocken zu geraten – vor allem, wenn der Chipmangel anhält. Denn seitdem der chinesische Hersteller Nexperia keine Halbleiter mehr liefern kann, steht die Auto- und Zulieferindustrie vor ernsten Problemen. Laut Berechnungen des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) könnte das Wirtschaftswachstum dadurch bis zu 0,5 Prozentpunkte geringer ausfallen. Das ifo-Institut aber sieht hier bisher kein größeres Risiko. „Dass der Chipmangel eine Rezession auslöst, halte ich jetzt für sehr unwahrscheinlich“, sagt Clemens Fuest, Präsident des Münchner ifo-Instituts. Noch sehe man keine flächendeckenden Lieferprobleme, auch wenn einzelne Branchenvertreter betroffen seien. Die Unternehmen wüssten aber, dass die Lieferketten fragil bleiben, und müssten deshalb ihre Zulieferer diversifizieren und größere Lagerbestände anlegen – „eine Art Versicherungsprämie gegen Ausfälle“. Mit Blick auf die allgemeine Lage verweist Fuest auf eine Stabilisierung beim Auftragseingang, die für die bessere Stimmung sorge. Optimismus komme vor allem aus dem Dienstleistungssektor, während Bau und Handel schwächer abschneiden. Doch trotz der leichten Aufhellung bleibe die Geschäftslage schwierig. Sorgen bereite ihm vor allem der Rückgang privater Investitionen: Der private Sektor schrumpfe, während der Staatskonsum wachse – ein Ungleichgewicht, das langfristig nicht tragfähig sei. Deutschland brauche jetzt eine Trendumkehr bei Investitionen und eine klare Priorisierung staatlicher Ausgaben, um seinen Wohlstand zu sichern. Doch wie stabil ist dieser neue Optimismus – und kann er das Wirtschaftswachstum wirklich tragen? Mehr dazu hören Sie im Podcast. Zum Artikel: Ifo-Geschäftsklima hellt sich auf https://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/konjunktur-ifo-geschaeftsklima-hellt-sich-auf/100168467.html?utm_medium=of&utm_source=podcast&utm_campaign=pc-today&utm_content=article Außerdem: Nicht nur die Chipkrise rund um den chinesischen Hersteller Nexperia bereitet derzeit Sorge. Mit der vorläufigen Absage der China-Reise von Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) zeigt sich auch eine diplomatische Eskalation mit China. Wie es zu dieser gemischten Problemlage kommen konnte und wie es perspektivisch weitergehen dürfte, ordnet Hauptstadtkorrespondentin und ehemalige China-Korrespondentin Dana Heide im Podcast ein. Zum Artikel: Eklat um China-Reise belastet Beziehungen https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/aussenpolitik-eklat-um-china-reise-belastet-beziehungen/100166896.html?utm_medium=of&utm_source=podcast&utm_campaign=pc-today&utm_content=article Moderiert von Sandra Groeneveld Produziert von Lukas Teppler *** 0:00 Start 1:43 Marktbericht 6:23 Ifo-Chef: Deutsche Wirtschaft trotz Chipmangel vorsichtig optimistisch 13:02 Deutschland nach Eklat um Wadephuls China-Reise im Dilemma *** Das exklusive Abo-Angebot für alle Hörerinnen und Hörer von Handelsblatt Today: www.handelsblatt.com/mehrfinanzen Helfen Sie uns, unsere Podcasts weiter zu verbessern. Ihre Meinung ist uns wichtig: www.handelsblatt.com/zufriedenheit Wenn Sie Anmerkungen, Fragen, Kritik oder Lob zu dieser Folge haben, schreiben Sie uns gern per E-Mail: [email protected] Ab sofort sind wir bei WhatsApp, Signal und Telegram über folgende Nummer erreichbar: 01523 – 80 99 427
Ifo-Präsident Clemens Fuest: Trotz Chipmangel ist Deutschlands Wirtschaft vorsichtig optimistisch
Ifo-Präsident Clemens Fuest erklärt, wieso der Optimismus in den Unternehmen wächst. Und: Wie sich die aktuelle diplomatische Eiszeit mit China auf Deutschland auswirkt. Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hellt auf: Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Oktober auf 88,4 Punkte nach 87,7 Punkten im September. Besonders Dienstleister, Tourismus und IT blicken optimistischer in die Zukunft. Dennoch droht das erhoffte leichte Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr, ins Stocken zu geraten – vor allem, wenn der Chipmangel anhält. Denn seitdem der chinesische Hersteller Nexperia keine Halbleiter mehr liefern kann, steht die Auto- und Zulieferindustrie vor ernsten Problemen. Laut Berechnungen des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) könnte das Wirtschaftswachstum dadurch bis zu 0,5 Prozentpunkte geringer ausfallen. Das ifo-Institut aber sieht hier bisher kein größeres Risiko. „Dass der Chipmangel eine Rezession auslöst, halte ich jetzt für sehr unwahrscheinlich“, sagt Clemens Fuest, Präsident des Münchner ifo-Instituts. Noch sehe man keine flächendeckenden Lieferprobleme, auch wenn einzelne Branchenvertreter betroffen seien. Die Unternehmen wüssten aber, dass die Lieferketten fragil bleiben, und müssten deshalb ihre Zulieferer diversifizieren und größere Lagerbestände anlegen – „eine Art Versicherungsprämie gegen Ausfälle“. Mit Blick auf die allgemeine Lage verweist Fuest auf eine Stabilisierung beim Auftragseingang, die für die bessere Stimmung sorge. Optimismus komme vor allem aus dem Dienstleistungssektor, während Bau und Handel schwächer abschneiden. Doch trotz der leichten Aufhellung bleibe die Geschäftslage schwierig. Sorgen bereite ihm vor allem der Rückgang privater Investitionen: Der private Sektor schrumpfe, während der Staatskonsum wachse – ein Ungleichgewicht, das langfristig nicht tragfähig sei. Deutschland brauche jetzt eine Trendumkehr bei Investitionen und eine klare Priorisierung staatlicher Ausgaben, um seinen Wohlstand zu sichern. Doch wie stabil ist dieser neue Optimismus – und kann er das Wirtschaftswachstum wirklich tragen? Mehr dazu hören Sie im Podcast. Zum Artikel: Ifo-Geschäftsklima hellt sich auf https://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/konjunktur-ifo-geschaeftsklima-hellt-sich-auf/100168467.html?utm_medium=of&utm_source=podcast&utm_campaign=pc-today&utm_content=article Außerdem: Nicht nur die Chipkrise rund um den chinesischen Hersteller Nexperia bereitet derzeit Sorge. Mit der vorläufigen Absage der China-Reise von Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) zeigt sich auch eine diplomatische Eskalation mit China. Wie es zu dieser gemischten Problemlage kommen konnte und wie es perspektivisch weitergehen dürfte, ordnet Hauptstadtkorrespondentin und ehemalige China-Korrespondentin Dana Heide im Podcast ein. Zum Artikel: Eklat um China-Reise belastet Beziehungen https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/aussenpolitik-eklat-um-china-reise-belastet-beziehungen/100166896.html?utm_medium=of&utm_source=podcast&utm_campaign=pc-today&utm_content=article Moderiert von Sandra Groeneveld Produziert von Lukas Teppler *** 0:00 Start 1:43 Marktbericht 6:23 Ifo-Chef: Deutsche Wirtschaft trotz Chipmangel vorsichtig optimistisch 13:02 Deutschland nach Eklat um Wadephuls China-Reise im Dilemma *** Das exklusive Abo-Angebot für alle Hörerinnen und Hörer von Handelsblatt Today: www.handelsblatt.com/mehrfinanzen Helfen Sie uns, unsere Podcasts weiter zu verbessern. Ihre Meinung ist uns wichtig: www.handelsblatt.com/zufriedenheit Wenn Sie Anmerkungen, Fragen, Kritik oder Lob zu dieser Folge haben, schreiben Sie uns gern per E-Mail: [email protected] Ab sofort sind wir bei WhatsApp, Signal und Telegram über folgende Nummer erreichbar: 01523 – 80 99 427













