Der Weidener Dekoartikel-Hersteller Eurosand meldet Insolvenz an, auch andere Ziegler-Töchter sind betroffen. Ermittlungen wegen Insolvenzverschleppung laufen bereits. Zunächst sah es so aus, als hätte der Weidener Dekoartikel-Hersteller die Insolvenzwelle, die Ende vergangenen Jahres durch den Mutterkonzern, die Ziegler Holding rollte, glimpflich überstanden. Doch nun folgt die schlechte Nachricht: Auch die Tochtergesellschaft Eurosand musste beim zuständigen Amtsgericht in Weiden einen Insolvenzantrag stellen. Wie bereits in den anderen Verfahren rund um das Kernunternehmen der Ziegler Group, die Holzverarbeitung, übernimmt Insolvenzverwalter Volker Böhm nun auch hier die Verantwortung. Am Weidener Standort waren Ende des vergangenen Jahres 78 Arbeitnehmer beschäftigt. Ob und wie es für sie weitergeht, ist derzeit unklar. Insgesamt umfasst die Ziegler Group 42 Tochterunternehmen mit rund 3.200 Beschäftigten. Die mit Abstand größte Tochtergesellschaft ist die Ziegler Holzindustrie GmbH mit rund 670 Mitarbeitern. Sie musste Ende November 2024 Insolvenz anmelden. Nach anfänglichen Hoffnungen, Investoren für das Unternehmen zu gewinnen, blieb letztlich im Januar nur die Option, rund 140 Mitarbeitende zu entlassen. Ermittlungen wegen Insolvenzverschleppung Tragischerweise soll es das für die Ziegler Group jedoch noch nicht gewesen sein. In neun laufenden Insolvenzverfahren hat die Staatsanwaltschaft Regensburg nun Ermittlungen eingeleitet. Sie prüft mögliche Unregelmäßigkeiten, insbesondere den Verdacht der Insolvenzverschleppung. Die Verfahren richten sich gegen die jeweiligen Geschäftsführer der betroffenen Unternehmen. Sollte sich der Verdacht bestätigen, drohen Geldstrafen oder sogar Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren – ein Szenario, das potenzielle Investoren kaum anziehen dürfte. In Deutschland sind Geschäftsführer gesetzlich verpflichtet, bei Zahlungsunfähigkeit ihres Unternehmens innerhalb von drei Wochen einen Insolvenzantrag zu stellen. Ob die jüngste Insolvenz von Eurosand Gegenstand der Ermittlungen sind, ist derzeit nicht bekannt.