Das Diakonische Werk Berlin-Stadtmitte ist seit Mai in finanziellen Schwierigkeiten. Nun hat das Amtsgericht Charlottenburg ein Insolvenzverfahren angeordnet. Das Diakonische Werk Berlin-Stadtmitte hat ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet. Dies geht aus einer Bekanntmachung des Amtsgerichts Charlottenburg hervor. Demnach wurde das Verfahren am 1. August 2025 eröffnet. Der Verein steckte bereits seit Mai in finanziellen Schwierigkeiten und befand sich seither in einem Schutzschirmverfahren. Ziel eines solchen Verfahrens ist es, unter gerichtlicher Aufsicht und mit vorläufiger Eigenverwaltung einen Insolvenzplan zu erarbeiten, um eine Sanierung zu erleichtern. Im Rahmen der eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen wurde die Kindertagesstätte Campus Ohlauer Straße (Kita COS) bereits zum 1. Juli geschlossen. Diakonisches Werk Berlin-Stadtmitte insolvent: eine Kündigung Als Grund nannte Diakonie-Sprecherin Christiane Bertelsmann auf Anfrage von t-online ein "momentanes Überangebot an Kita-Plätzen in Berlin", das einen wirtschaftlichen Betrieb nicht mehr ermöglicht habe. Auch ein Projekt der Straßensozialarbeit namens "EhAP Plus" habe zum 1. August eingestellt werden müssen, so Bertelsmann. Von den Schließungen betroffen sind insgesamt zwölf Mitarbeitende. Vier von ihnen arbeiteten in der Kita, acht im Straßensozialarbeitsprojekt. Bertelsmann zufolge sei nur in einem Fall eine betriebsbedingte Kündigung ausgesprochen worden, alle anderen würden an anderer Stelle im Diakonischen Werk Berlin-Stadtmitte weiterbeschäftigt. Diakonie will andere Einrichtungen weiter betreiben Die übrigen Einrichtungen des Vereins sollen nach Angaben der Sprecherin weiter betrieben werden. Auch die Beratungsangebote bleiben demnach vollständig erhalten. Das Diakonische Werk Berlin-Stadtmitte beschäftigt rund 320 Mitarbeitende, die laut Diakonie weiterhin bezahlt werden. Nach eigenen Angaben betreibt der Verein neben drei Kindertagesstätten auch mehrere Angebote in der Kinder- und Familienhilfe, Erziehungshilfe, Altenpflege sowie in der Migrationsarbeit. Zudem ist er Träger eines Wohnheims für Geflüchtete und mehrerer Hilfsangebote für Wohnungslose, suchtkranke Menschen sowie Schuldner.