Der Zehn-Punkte-Plan von Wirtschaftsministerin Reiche hat massive Folgen für Energieunternehmen. Jetzt packt eine insolvente Photovoltaik-Firma aus. Das Photovoltaik-Unternehmen Grid Parity AG ist insolvent. Bereits im Oktober stellte das Unternehmen beim Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Daraufhin leitete das Gericht das vorläufige Verfahren ein. Rechtsanwalt Stefan Strüwind wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, macht das Unternehmen die Regierung für seine finanzielle Schieflage verantwortlich – genauer Wirtschaftsministerin Katherina Reiche. Das Umfeld für Photovoltaik-Anlagen habe sich nach dem Regierungswechsel immens verschlechtert, erklärt die Grid Parity AG. Es seien ihre Äußerungen bezüglich der EEG-Vergütung für kleine Photovoltaik-Anlagen gewesen, die dazu geführt hätten, dass Finanzierungen von Banken zurückgezogen und sicher geglaubte Aufträge nicht erteilt worden seien. Rheinland-Pfalz: Budenheimer Busunternehmen ist insolvent Auftragseinbruch: Bayerisches Technologieunternehmen ist insolvent Reiche hatte unter anderem angekündigt, die fixe Einspeisevergütung für neue, kleine Photovoltaik-Anlagen zu streichen. Das geschah im Rahmen eines Zehn-Punkte-Plans, den die Ministerin zusammen mit einem Monitoringbericht zur Energiewende Mitte September vorstellte. "Plötzlich streicht die Politik das Fundament" Im September schrieb Chief Executive Officer Erich Merkle auf der Plattform LinkedIn: "Stell dir vor, du investierst in deine eigene Solaranlage, freust dich auf günstigen Strom und ein stabiles Einkommen – und plötzlich streicht die Politik das Fundament dieses Plans: die Einspeisevergütung." Sein Vorwurf: Ministerin Reiche wolle das Ende dieses Sicherheitsnetzes für private Projekte. Die Finanzlücke wollte Grid Parity den Berichten zufolge durch Investoren schließen – doch die Gespräche seien nicht rechtzeitig abgeschlossen worden, woraufhin das Unternehmen einen Insolvenzantrag stellen musste. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens soll nun weiter nach Investoren gesucht werden. Dabei laufe der Geschäftsbetrieb weiter.